BMW und Toyota wollen einem Zeitungsbericht zufolge am Freitag den Ausbau ihrer bestehenden Partnerschaft verkünden. Die Hersteller wollen vor allem bei der Entwicklung alternativer Antriebe enger zusammenarbeiten, meldet die japanische Zeitung "Nikkei". Ein Sprecher des Münchner Autobauers wollte sich am Dienstag nicht dazu äußern. "Wir kommentieren Medienspekulationen grundsätzlich nicht." Der Konzern hatte sich bereits zu einem früheren Bericht des "Spiegel" zur Erweiterung der Kooperation in Schweigen gehüllt.
Allerdings scheinen die Berichte plausibel, denn beide Hersteller arbeiten bereits zusammen. Unter anderem liefert der bayerische Oberklassehersteller den Japanern Dieselmotoren. BMW und Toyota hatten ihre Partnerschaft im vergangenen Dezember unterzeichnet und haben sich auch bei der Grundlagenforschung für die Batterietechnik zusammengetan. Laut "Spiegel" wollen die Hersteller nun auch gemeinsame Projekte bei der Hybridtechnik, dem Leichtbau, der Brennstoffzelle oder der Fahrzeugelektronik anschieben.
Während BMW durch die Entwicklung der Karbon-Karosserie für die Elektroautos i3 und i8 im Leichtbau über Erfahrungen verfügt, gilt Toyota vor allem bei Hybridfahrzeugen als führend. BMW hätte mit Toyota auch rasch Ersatz für die Elektro-Kooperation mit Peugeot gefunden, die wohl angesichts der Kooperation der Franzosen mit GM auslaufen wird.
Technische Partnerschaften zwischen Autoherstellern sind längst Alltag in der Branche – und werden etwa kostspieligen Übernahmen und Zukäufen vorgezogen. Ganz oben auf der Wunschliste der Hersteller stehen Kostensenkungen. Ohne Zusammenarbeit ist das aber kaum zu schaffen. Die kostspielige Entwicklung alternativer Antriebe hat den Druck dabei noch erhöht. BMW hat zudem den Verkauf von Motoren an andere Hersteller zum Bestandteil seiner Strategie gemacht. (dpa)