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Markenausblick Honda: Die japanische "Null"-Nummer

21.03.2025 14:40 Uhr | Lesezeit: 5 min
Anfang 2025 hat Honda mit zwei Konzeptautos einen Ausblick auf kommende Modelle gegeben, deren Markteinführung in Europa wohl erst für 2027 auf dem Plan steht.
© Foto: Honda

Honda fängt buchstäblich wieder bei null an. Der japanische Autobauer hat sich ambitionierte Ziele bei der E-Mobilität gesetzt, will in Europa ab 2027 gänzlich neuentwickelte Stromer der sogenannten Null-Serie bringen.

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Ältere Menschen dürften sich noch gut daran erinnern. Honda war in Deutschland mal eine recht große Nummer. Erwähnt seien nur Modellnamen wie Accord, Prelude, CRX oder Civic. Sogar einen Sportwagen nach Ferrari-Art leistete man sich, den NSX. In den 90ern wies Japans zweitgrößte Automarke hierzulande mehr als 50.000 Verkäufe pro Jahr aus. Doch mehr und mehr wurde das europäische Geschäft vernachlässigt. Mit dem Ergebnis, dass das KBA für 2024 gerade noch 7.000 Neuzulassungen vermeldet. Selbst Mitsubishi verkauft in Deutschland viermal so viele Fahrzeuge, Dacia gar zehnmal mehr.

Strategiewechsel: Neustart mit der 0-Series

Honda muss also handeln, will es als globaler Volumenhersteller in Europa nicht in die Bedeutungslosigkeit abrutschen. Als wichtiger Eckpfeiler gilt dabei die Null-Serie (0-Series), wobei die Null nichts mit Zero-Emission zu tun hat. Sie steht für einen Neuanfang auf einem weißen Blatt Papier. Und wie sich Honda konkret die Zukunft vorstellt, konnten man Anfang des Jahres auf der CES in Las Vegas anhand zweier futuristisch wirkender Konzept-Fahrzeuge sehen. Beide Modelle, ein Crossover und eine Limousine (Saloon), sollen bei Honda das emissionsfreie Zeitalter einläuten.

Weitere Ausblicke:


Honda 0 SUV Concept / Honda 0 Saloon Concept

Honda 0 Saloon Concept Bildergalerie

Der Honda e floppte

Einen Versuch hierzu gab es zwar 2020, doch seinen putzigen City-Stromer Honda e hat Honda bereits 2023 wieder vom Markt genommen. Grund: zu geringe Stückzahlen, weil zu teuer bei zu wenig Reichweite. Momentan ist nur das kompakte SUV mit dem kryptischen Namen e:Ny1 (4,39 Meter) im Angebot. 800 Einheiten konnte Honda von ihm in Deutschland absetzen.

Der e:Ny1 dürfte bis auf Weiteres im Programm bleiben, flankiert von den 0-Series-Fahrzeugen, deren Start Ende 2026 erfolgen soll, zunächst allerdings nur in den USA. Dort, in Ohio, werden die Nuller-Modelle auch vom Band laufen, zusammen mit Hybriden, um möglichst flexibel auf Veränderungen in der Nachfrage reagieren zu können. Die Markteinführung in Europa dürfte wohl erst für 2027 auf dem Plan stehen. Ob dann am Heckdeckel wirklich 0-Series stehen wird, verraten die Japaner noch nicht. Fest steht dagegen: Bis 2030 will Honda innerhalb der 0-Series noch fünf SUV in unterschiedlichen Segmenten in den Handel bringen. 40 Prozent der weltweiten Verkäufe (ca.zwei Millionen Einheiten) sollen dann mit Elektromodellen realisiert werden.

Und dies, obwohl unter dem Blech der 0-Series technisch keine Revolution steckt, selbst wenn das Design der seriennahen Studien dies suggerieren könnte. Hondas Entwicklungsmotto zielt auf "thin, light and wise" (schlank, leicht und intelligent) ab. Bei der Batteriekapazität ist die Rede von 80 kWh, was eine Reichweite von gut 500 Kilometern ermöglicht. Auf eine 800-Volt-Architektur für schnelles Laden verzichtet Honda, konzentriert sich stattdessen auf andere Parameter: optimales Raumkonzept, Drive-by-Wire-Lenkung, Vorbereitung auf Level-3-Fahren, künstliche Intelligenz.


Honda Prelude Concept

Honda Prelude Concept Bildergalerie

Comeback Honda Prelude

Schon heute bietet Honda in Europa bis auf den Kompaktsportler Civic Type-R ausschließlich elektrifizierte Modelle an. 2026 kommt ein weiteres hinzu, der Prelude. Unter dem schnittigen Coupé steckt laut Honda die 6. Generation der hauseigenen Hybridtechnologie, mit deutlich verbesserter Effizienz. Der Prelude orientiert sich optisch eng an dem Concept Car, das Ende 2023 auf der Japan Mobility Show in Tokio präsentiert wurde. Als technisches Schmankerl gilt ein neues Getriebe mit sogenannter „S+ Shift-Technology“. Versprochen werden schnelle automatische Gangwechsel mit tollem Sound.

Vom Lebenszyklus her müssten spätestens nächstes Jahr (Modellpflege war 2023) der Nachfolger vom Jazz startklar sein. Doch Honda verlängert die Produktion des pfiffigen Kleinwagens um mindestens zwei Jahre. Auch die nächste Generation dürfte noch elektrifizierte Verbrenner unter der Haube haben.

Ähnlich sieht die Situation beim Civic – neue Generation wohl erst 2028 – aus, der mit stolzen 4,55 Metern längst der Kompakt-Klasse entwachsen ist. Dass der Nachfolger ein Downsizing erhält, dürfte als ausgeschlossen gelten. Als gesetzt gilt: Es bleibt primär beim Hybridantrieb, allein schon wegen des globalen Vertriebs. Alternativ soll es den Civic aber auch in einer batterieelektrischen Version geben.


Honda HR-V (2025)

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