Die Luft war auch 2016 in vielen deutschen Städten wieder stark mit Stickstoffoxid belastet. Das ist die Kernaussage eines jetzt vom Umweltbundesamt (UBA) vorgelegten Berichts über die Auswertung von Daten verkehrsnaher Messstationen. Bei gut 57 Prozent dieser Stationen wurden demnach Grenzwertüberschreitungen bei der Stickoxidkonzentration anzeigt. Obwohl bei der Feinstaubbelastung und der Ozonkonzentration rückläufige Werte gemessen wurden, fordert das UBA weiterreichende Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität.
Für die hohen Belastungen mit Stickoxid sind laut UBA vor allem Diesel-Pkw verantwortlich, die gut zwei Drittel des NOx-Ausstoßes verursachen. Auf Platz zwei der Haupt-Emittenten finden sich die Nutzfahrzeuge mit 22 Prozent. Nach Ansicht des UBA ist es inakzeptabel, dass die Kommunen weiterhin keine Handhabe haben, Dieselautos aus Innenstädten zu verbannen. Eine Lösung böte nach Ansicht der Behörde die Einführung der sogenannten Blauen Plakette.
Positiv wird dagegen die Entwicklung bei der Feinstaubbelastung gesehen, hier wurden 2016 die geringsten Werte seit 2000 gemessen. Trotz des erfreulichen Trends warnt das UBA, dass bei gut einem Viertel aller Messstationen der von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlene Grenzwert von 20 µg/m3 überschritten wurde.
Bei den Ozonwerten wirkte sich vor allem das wechselhafte Wetter im Sommer positiv aus. 2016 wurde bei nur 21 Prozent der Messstationen der Zielwert überschritten. Allerdings weist das Umweltbundesamt darauf hin, dass sich im Zuge des Klimawandels die Ozon-Problematik künftig wieder verschärfen könnte. (sp-x)
Ernst
Habl, Sven
Hans Hase
Saszek