Die Autobauer in Deutschland zeigen sich offen für den US-Konkurrenten Tesla. Noch erfülle das Unternehmen nicht die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft im Verband der Automobilindustrie (VDA), sagte dessen Präsidentin Hildegard Müller am Donnerstag in Berlin. Aber wenn Tesla in Deutschland produziere, werde sie dafür werben, dass sich der Elektro-Autobauer dem Verband anschließe.
"Wer Elon Musk kennt, weiß, dass er grundsätzlich nicht als zurückhaltend gilt in der Frage, sich politisch einzubringen", sagte Müller mit Blick auf den Tesa-Chef. "Und da freue ich mich auf die Diskussion."
Das Unternehmen plant in Grünheide bei Berlin sein erstes Werk in Europa. Vom nächsten Jahr an sollen dort bis zu 500.000 Elektroautos jährlich vom Band rollen. Eine Produktion in Deutschland ist Voraussetzung, um Mitglied im VDA zu werden. So gehört auch die deutsche Tochter des US-Konzerns Ford, der in Köln und Saarlouis Fahrzeuge baut, zu der Lobbyorganisation.
Laut Müller macht sich das neuartige Coronavirus für die Autobauer in China bemerkbar: "Wir sehen erste negative Auswirkungen im Markt aufgrund von Covid-19." In China sei der Markt im Januar verglichen mit dem Vorjahresmonat um 20 Prozent geschrumpft. Das liege aber auch daran, dass es wegen des Neujahrsfestes weniger Verkaufstage gab. Für dieses Jahr war der VDA von einem Minus von zwei Prozent ausgegangen. Nun werde wegen des Virus ein Szenario mit Minus sieben Prozent durchgerechnet, hieß es. (dpa)