Kurz vor der Entscheidung über die künftige Ausrichtung der Automobilmesse IAA tourt der Verband der deutschen Automobilwirtschaft (VDA) durch die drei verbliebenen Bewerberstädte Hamburg, Berlin und München. Am Freitag besuchte die rund 30-köpfige Delegation München, nachdem sie tags zuvor in Berlin zu Gast war, wie die beiden Messegesellschaften bestätigten. Hamburg soll dem Vernehmen nach in der nächsten Woche an die Reihe kommen. Zuvor hatte die "Bild" über den VDA-Besuch in München berichtet.
Der Besuch sei "wunderbar" gewesen, sagte der Chef der Messe München, Klaus Dittrich. Das Konzept der Münchner sieht vor, das Messegelände bei einer IAA durch eine Transferzone entweder mit dem Münchner Olympiapark oder einer "Perlenkette" aus innerstädtischen Plätzen zu verbinden, in denen sich die künftige IAA der breiten Masse präsentieren würde. Die Entscheidung soll laut Dittrich voraussichtlich am 3. März fallen. Ein VDA-Sprecher sagte lediglich, dass der Verband derzeit die Lokalitäten in den Bewerberstädten vor Ort besuche. Zu Terminen äußerte er sich nicht.
Wegen möglicher Bedenken, dass BMW durch die Lage seiner Zentrale direkt neben dem Olympiapark zu dominant in Erscheinung treten könnte, habe der Hersteller angeboten, sein Logo für die Zeit der Messe zugunsten eines IAA-Brandings zurückzunehmen, sagte Dittrich. Ein BMW-Sprecher bestätigte, das Unternehmen sei "bereit, zu einer guten gemeinsamen Lösung zu finden". Wie diese konkret aussehen würde, sei aber noch offen.
Breite Unterstützung
Passend zum Besuch der VDA-Vertreter in München veröffentlichten am Freitag auch der ADAC Bayern, die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft und weitere Organisationen eine Stellungnahme, mit der sie die Bewerbung der bayerischen Landeshauptstadt unterstützen. Die bayerische Staatsregierung hat sich bereits vor einigen Tagen hinter die Münchner Bewerbung gestellt.
Auch in Hamburg und Berlin wird die Bewerbung zumindest von Teilen der dortigen Politik und den jeweiligen Regionalclubs des ADAC unterstützt. Auf Ebene des Gesamtvereins ist der Verkehrsclub neutral, was die Wahl der Stadt angeht.
Die bisher letzte Ausgabe der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im vergangenen Jahr in Frankfurt gilt als Misserfolg bei Publikum und Veranstaltern. Der Verband will die Messe von der Autoschau zu einem Impulsgeber für neue Mobilitätskonzepte umwandeln. (dpa)
Detlef Rüdel
Dieter M. Hölzel
Rico K.
Aschmu
Henry