Der Autozulieferer Harman will sein Werk in Straubing noch dieses Jahr schließen. 625 Stellen fielen weg, 25 Stellen würden an andere Standorte in Deutschland verlagert, teilte der Autoradio- und Navi-Hersteller am Donnerstag mit. Außerdem würden in der Entwicklung an anderen deutschen Standorten 130 Arbeitsplätze gestrichen. Harman gehört zum koreanischen Samsung-Konzern und beschäftigt weltweit 30.000 Mitarbeiter.
Die bayerische IG Metall und der Betriebsrat kündigten Widerstand an. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bat die Unternehmensleitung, ihre Pläne zu überdenken.
Auf einer Mitarbeiterversammlung in Straubing wurden die Betroffenen am Donnerstag informiert. Harman-Personalchef John Stacey sagte dem Unternehmen zufolge, die Autobauer hätten enormen Kostendruck, den sie an die Zulieferer weitergäben. Harman reduziere seine Werke in Europa und lege die Entwicklung in globalen Zentren zusammen. Die Produktion in Straubing solle schrittweise vor allem in zwei ungarische Werke verlagert werden.
Ein Unternehmenssprecher sagte, die Beratungen mit den Arbeitnehmervertretern begännen jetzt. Der bayerische IG-Metall-Vorsitzende Johann Horn sagte: "Die IG Metall, der Betriebsrat und die Beschäftigten werden den Schließungsplan nicht kampflos hinnehmen." Die Standorte Köln, Ulm, Karlsbad bei Karlsruhe, Böblingen bei Stuttgart, Garching bei München blieben erhalten. (dpa)