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Kompromiss: Burgfrieden zwischen Conti und Schaeffler

12.08.2009 15:30 Uhr
Elmar Degenhart
Der Schaeffler-Manager Elmar Degenhart wird neuer Conti-Vorstandschef.
© Foto: David Hecker/ ddp

Mit einer neu formierten Conti-Spitze wollen der Zulieferer und sein Großaktionär ihren Machtkampf beenden. Elmar Degenhart übernimmt das Steuer von Karl-Thomas Neumann. Aufsichtsratschef Koerfer räumt mittelfristig seinen Posten.

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Mit einem grundlegenden Umbau der Conti-Spitze wollen Continental und sein Großaktionär Schaeffler ihren monatelangen Machtkampf beenden. Neuer Conti-Vorstandschef ist der Schaeffler-Manager Elmar Degenhart. Er löst Karl-Thomas Neumann ab, der nach einem erbitterten Machtkampf mit Schaeffler nach nicht einmal einem Jahr von seinem Amt "einvernehmlich ausgeschieden" ist. Zugleich aber soll auch der Schaeffler-Berater Rolf Koerfer mittelfristig seinen Posten als Aufsichtsratschef bei Conti aufgeben. Der Conti-Vorstand wird erweitert. Diesem Kompromiss im Machtkampf stimmte der Conti-Aufsichtsrat am Mittwoch in Hannover auf einer Krisensitzung zu. Eine mögliche Zusammenführung von Schaeffler und Conti dagegen scheint vorerst auf Eis gelegt zu sein. Der stellvertretende Conti-Aufsichtsratschef Werner Bischoff von der Gewerkschaft IG BCE sagte, er rechne innerhalb der nächsten zehn bis zwölf Monate nicht mit einer Fusion. Im Mittelpunkt bei Conti dürfte nun eine geplante Kapitalerhöhung für den finanziell angeschlagenen Autozulieferer stehen. Der Aufsichtsrat hatte Ende Juli auf Drängen Neumanns grünes Licht für die Vorbereitung einer Kapitalerhöhung von bis zu 1,5 Milliarden Euro gegeben. Der Aufsichtsrat bestätigte diesen Auftrag am Mittwoch. Eine Kapitalerhöhung aber könnte den Anteil Schaefflers an Conti verwässern. Die beiden hoch verschuldeten Konzerne hatten sich einen erbitterten Machtkampf geliefert. Der 48 Jahre alte Neumann hatte das Vertrauen des Großaktionärs verloren. Schaeffler aber war bei einer dramatischen Aufsichtsratssitzung Ende Juli damit gescheitert, Neumann zu stürzen. Die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit für eine Ablösung kam wegen des Widerstands der Arbeitnehmerseite nicht zustande. Danach kam es zu Verhandlungen über eine Kompromisslösung. Vor allem die Gewerkschaften hatten dabei auf eine Ablösung Koerfers als Aufsichtsratschef gedrängt. Er stand seit der Aufsichtsratssitzung Ende Juli heftig in der Kritik, vor allem wegen der Vorbereitung und Leitung des Treffens. Neuer Chefkontrolleur von außen Koerfer erklärte nun laut Conti seine Bereitschaft, den Aufsichtsratsvorsitz abzugeben, nachdem die Neuordnung des Vorstands vollzogen sei – insbesondere die Bestellung eines Finanzvorstands. Zudem soll ein neuer Aufsichtsratschef von außen gesucht werden. Koerfer soll dem Aufsichtsrat aber weiter als einfaches Mitglied angehören. Nach den Worten Bischoffs soll Koerfer den Vorsitz im Aufsichtsrat bis zur nächsten Sitzung des Gremiums am 29. September niederlegen. Bis dahin solle die Neuordnung des Vorstands abgeschlossen sein.

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