Der Autozulieferer Schaeffler hat sich mit seinem Machtkampf gegen Continental scharfe Kritik von Politik und Wirtschaft eingehandelt. Zugleich stellte die bayerische Staatsregierung klar, dass der in Herzogenaurach ansässige Familienkonzern bei einem tragfähigen Konzept mit Staatshilfen rechnen könne. Schaeffler habe dies aber bisher nicht beantragt. Dagegen ist die deutsche Autoindustrie nach einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" zunehmend sauer auf die Schaeffler-Familie. Das Tauziehen zwischen den verschuldeten Konzernen wird voraussichtlich erst auf einer Conti-Aufsichtsratssitzung am 12. August entschieden. Schaeffler habe als Mehrheitseigentümer des Autozulieferers Continental ein Chaos angerichtet, zitierte der "Spiegel" einen hochrangigen VW-Manager, ohne ihn namentlich zu nennen. Dies sei für die Branche gefährlich, weil Conti eine zentrale Rolle bei der Entwicklung alternativer Antriebe spiele. Derweil sorgt die Diskussion über Staatshilfen für Schaeffler für Knatsch in der bayerischen Landesregierung. Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) hatte dem "Münchner Merkur" gesagt: "Bei Schaeffler/Conti sind die gemeinsamen Hausaufgaben noch immer nicht gemacht. Wenn man so arbeitet, muss man ganz leise sein, was staatliche Hilfen betrifft." Daraufhin warf Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Zeil mangelnde Rückendeckung für Schaeffler vor. Auch Bayerns Regierungschef Horst Seehofer (CSU) kritisierte Zeils Äußerung. "Der Zwischenruf meines Wirtschaftsministers Zeil war nicht gut", sagte er dem "Handelsblatt" (Montag). Zugleich stellte er Schaeffler Staatshilfe für den Fall in Aussicht, dass die Konzepte des Unternehmens wirtschaftlich tragbar seien. "Auf Grundlage eines vernünftigen Konzepts bin ich jederzeit bereit, Hilfen zu organisieren."
Zulieferer: Conti-Machtkampf sorgt für Kritik
Kritik kam von Politik und Wirtschaft. Zugleich stellte die bayerische Staatsregierung klar, dass der in Herzogenaurach ansässige Familienkonzern bei einem tragfähigen Konzept mit Staatshilfen rechnen könne.