Kurz vor dem Start der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie melden sich die Verhandlungsteilnehmer des Daimler-Konzerns zu Wort. Personalvorstand Wilfried Porth bezeichnete die Fünf-Prozent-Forderung der IG Metall in der "Stuttgarter Zeitung" (Mittwoch) als "völlig überzogen und realitätsfern". Sein Gegenpart, Daimlers Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht, zeigte dafür wenig Verständnis.
"Ich verstehe nicht, warum Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth, der für die Arbeitgeber verhandelt, schon vor den ersten Gesprächen in dieser Form angreift und mauert", sagte Brecht am Mittwoch. Seitens der IG Metall sei die Forderung mit wirtschaftlichen Daten und dem Anspruch nach mehr Gerechtigkeit begründet, sagte Brecht.
Porth hingegen sagte, die Bereitschaft, es am Ende auf einen Konflikt ankommen zu lassen, sei deutlich größer als in der Vergangenheit. "Im Arbeitgeberlager setzt sich ganz klar die Haltung durch: Jetzt ist es genug." Ein Streik käme Daimler angesichts der guten Auftragslage allerdings nicht gerade gelegen.
Am Mittwochnachmittag wollten sich die Tarifparteien zu ersten Gesprächen über Lohnerhöhungen für 800.000 Beschäftigte der Branche treffen. Warnstreiks sind erst Ende April möglich. Dann endet die sogenannte Friedenspflicht. (dpa)