Der weltweit größte Automobilzulieferer Bosch rechnet in seiner wichtigen Kfz-Sparte mit einem schwächeren Wachstum und reagiert mit Sparmaßnahmen auf die Absatzflaute in der Branche. Wie Bosch am Dienstag auf der weltgrößten Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover mitteilte, erwartet der Konzern 2012 im Bereich Kraftfahrzeugtechnik ein Umsatzplus von knapp vier Prozent auf rund 31,5 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die Schwaben hier mit einem Zuwachs von 8,2 Prozent Euro noch mehr als doppelt so stark zugelegt.
"Wir reagieren darauf mit kostensenkenden Maßnahmen", kündigte der Vorsitzende der Sparte, Bernd Bohr, an. Rückgänge musste der Kfz-Bereich den Angaben zufolge in Südamerika, Europa und China hinnehmen. Treiber war unterdessen das Nordamerika-Geschäft. Der Unternehmensbereich Bosch Automotive war zuletzt mit 59 Prozent Anteil am Gesamtumsatz der Motor des Konzerns.
Den schwächelnden Märkten will Bosch künftig mit spritsparenden Technologien für Nutzfahrzeuge trotzen. "Insgesamt wollen wir mit einem Bündel von Maßnahmen den Kraftstoffverbrauch bis 2020 um weitere 15 Prozent senken", erklärte Bohr. Ihm zufolge arbeiten Bosch-Entwickler an einem Hybridantrieb für Laster, die mehr als zwölf Tonnen wiegen. Er soll bis zu sechs Prozent Kraftstoff sparen und bis spätestens 2020 auf dem Markt sein.
Mitarbeiterzahl soll stabil bleiben
Um Kosten zu sparen, soll in der Kfz-Sparte nach Angaben eines Sprechers künftig unter anderem die Besetzung neuer Stellen genauer geprüft werden. Zudem hatte Bosch bereits Anfang des Monats Kurzarbeit für sein Werk in Bamberg angekündigt. Die Mitarbeiterzahl in der Sparte soll Bosch zufolge mit knapp 176.000 Beschäftigten aber stabil bleiben.
An der Umsatzprognose für die gesamte Gruppe hält Bosch weiter fest. Nach den Erwartungen werden die Rekorderlöse von 51,5 Milliarden Euro aus dem Vorjahr 2012 um drei bis fünf Prozent übertroffen. (dpa)