Durchbruch nach jahrelangem Hin und Her: Daimler darf bald im Boomland China Lastwagen bauen und verkaufen. Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller hat von der chinesischen Regierung die herbeigesehnte Genehmigung für sein Gemeinschaftsunternehmen mit dem lokalen Partner Foton Motor bekommen. Die Stuttgarter erwarten in den nächsten Monaten die noch fehlende Produktionslizenz der Behörden. Foton ist der weltweit siebtgrößte Hersteller.
Mit dem Gemeinschaftsunternehmen will Daimler den Einstieg in den chinesischen Massenmarkt schaffen. Wann die Produktion starte, sei noch unklar, sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag. Auch zu geplanten Stückzahlen machte sie keine Angaben. Die Fahrzeuge der mittelschweren und schweren Klasse sollen unter der Foton-Marke Auman verkauft werden. Geplant ist auch der Export in andere Schwellenländer.
"Das Joint Venture mit Foton Motor ist ein weiterer Meilenstein bei der Umsetzung unserer China-Strategie und stärkt unsere Präsenz und Position in allen Segmenten auf diesem Markt", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Dies ist für Daimler besonders wichtig, denn 2009 war China nach Angaben des Branchenverbandes VDA mit fast drei Millionen verkauften Lastwagen der weltweit größte Lkw-Markt. In der leichten und mittelschweren Klasse wurden knapp 2,1 Millionen Fahrzeuge verkauft, bei den schweren Lastwagen waren es 894.000.
Daimler importiert bisher Lastwagen der Marke Mercedes-Benz nach China - 2009 waren es rund 1.700. Außerdem montiert der Hersteller mit Fujian Transporter. Die ersten Fahrzeuge rollten im April 2010 vom Band. Im Segment Personenwagen arbeiten die Stuttgarter mit dem Hersteller Beijing Automotive Industry Corporation (BAIC), der Mutter von Foton, zusammen. Bei einem Gemeinschaftsunternehmen werden die E- und C-Klasse für den chinesischen Markt gefertigt.