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Jeep Wrangler: Digitaler ins neue Modelljahr

02.01.2024 06:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
Die Designer haben sich beim aktuellen Facelift zurückgehalten und lediglich den Kühlergrill dezent geändert.
© Foto: Jeep

Rustikal, geländegängig, retro: Unter Jeep-Fans gilt der Wrangler als Ikone der Marke. Doch auch an ihm geht der Fortschritt nicht unbemerkt vorüber

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In einer Liste von Vernunftautos wird der Jeep Wrangler niemals auftauchen. Der Kauf des amerikanischen Geländewagens dürfte in den meisten Fällen von Emotionen getrieben sein. Der Wrangler polarisiert, schon wegen seines wuchtigen Auftritts. Und dann sind da noch die Offroadfähigkeiten, die der Wagen schon mit seinen grobstolligen Reifen oder den Schnellverschlüssen an der Motorhaube offensiv zur Schau stellt. Obwohl das Gros eher Asphalt als Schlamm und Schotter unter die Räder nimmt. So umweht Auto und Besitzer immer auch ein Hauch von Abenteuer. Erst recht, wenn der Wagen im Regen noch ein paar Dreckspritzer aufgesammelt hat.  

Offroad unterwegs

Auf der anderen Seite muss man dem Jeep attestieren: Sollte er sich doch einmal ins Gelände verirren, gibt’s wenig Besseres. Wenn sich die All-Terrain-Reifen im Kiesbett verbeißen, das Gefährt über medizinballgroße Felsblöcke klettert, wenn der Wagen mit in den Himmel gereckter Schnauze steilste Pisten hochkraxelt oder ihm bei einer Flussdurchquerung das Wasser bis knapp unter die Fensterkante steht, weiß man, wofür man 70.000 Euro angelegt hat.

Sind dann auch noch das Hardtop-Dach und die Türen abgebaut, mag man sich ein wenig fühlen wie John Hammond, der seinerzeit Besucher durch den Jurassic Park kutschierte. Nur: Sich ohne Türen auf deutsche Straßen zu verirren kann teuer werden. Da versteht die StVO keinen Spaß. Ein Schlupfloch gibt’s allerdings: Im Zubehör bietet Jeep Alustreben an, die sich ruckzuck anstelle der Tür montieren lassen. Noch schnell zwei Außenspiegel anstecken, die’s ebenfalls im Shop gibt, und schon wird die Fahrt im türlosen Offroader legal.


Jeep Wrangler (2024)

Jeep Wrangler Bildergalerie

So rustikal der aktuelle, erst vor drei Jahren eingeführte Wrangler auch wirkt: Unter dem Blech steckt die aktuelle Technik der Amerikaner. Nicht nur das komplette Sortiment an Offroad-Fahrhilfen mit Untersetzungsgetriebe und Sperren an Vorder- und Hinterachse, sondern auch ein 380 PS starker Plug-in-Antrieb mit zwei E-Motoren und einer 17 kWh großen Batterie. Zumindest, wenn man den 272 PS starken Benziner außen vorlässt, der auf dem deutschen Markt kaum eine Rolle spielt. Kostenpunkt: 81.500 Euro.  

Jeep Wrangler: Modernere Technik

Mittlerweile hat Jeep ja die gesamte Modellpalette elektrifiziert und will bis 2030 die gesamte Neuwagenflotte auf batterieelektrische Antriebe umstellen. Da ist nur konsequent, das Auto und die Bedienung stärker zu digitalisieren. Zu sehen ist dies am Modelljahr 2024, mit dem der Offroader ein neues Armaturenbrett samt einer aktualisierten Version des Uconnect 5 Infotainment-Systems bekommt. Dessen Touchscreen ist 50 Prozent größer als bisher, setzt Befehle fünfmal schneller um und verbindet Smartphones endlich kabellos per Apple CarPlay und Android Auto. Außerdem verarbeitet die TomTom-Navigaton Echtzeit-Verkehrsinformationen. Der Home Screen des Systems lässt sich mit diversen Icons wie bei einem Smartphone personalisieren, die persönlichen Einstellungen können in unterschiedlichen Profilen gespeichert werden. Die Passagiere können über den 4G-LTE-Hotspot mit bis zu acht Geräten surfen oder streamen, und die Software des Wagens wird über Over-the-Air-Updates OTA-Updates ständig aktualisiert.

Spurverlassenswarner, Verkehrszeichenerkennung oder Aufmerksamkeitsassistent sind wahrscheinlich die letzten Fahrhelfer, die sich die Fangemeinde unbedingt wünscht. Doch auch an einem Urgestein wie dem Wrangler kann diese Art von Fortschritt nicht unbemerkt vorübergehen. Wenigstens haben sich die Designer beim aktuellen Facelift zurückgehalten und lediglich den Kühlergrill dezent geändert. Mit seinen sieben Schlitze soll er jetzt an den Ur-Jeep von 1941 erinnern. Ein Rückblick also auf eine Ära, in der ein Jeep auch kein Auto der Vernunft, fürs Militär aber durchaus vernünftig war.


Jeep Wrangler (2018)

Jeep Wrangler (2018) Bildergalerie


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