Der insolvente Cabriospezialist Karmann hat noch eine Chance auf Rettung: Europas größter Autobauer Volkswagen verhandelt mit den Karmann-Gesellschaftern über eine Übernahme des vom endgültigen Aus bedrohten Zulieferers. Entsprechende Verhandlungen bestätigte der Sprecher der Karmann-Gesellschafter, Roland Leithäuser. Die Gespräche liefen schon seit geraumer Zeit, sagte er. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" bietet VW einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Die Online-Ausgabe der "Neuen Osnabrücker Zeitung" berichtete, die Karmann-Gesellschafter forderten rund 65 Millionen Euro. Der Sprecher der Gesellschafter wollte das nicht bestätigen. Zu Details und Inhalten könne er mit Blick auf die laufenden Beratungen keine Angaben machen, sagte Leithäuser der dpa. Die Eigentümer seien aber verhandlungsbereit. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass es VW um größere Teile des Osnabrücker Werksgeländes geht, nicht um den ehemaligen Karmann-Standort im nordrhein-westfälischen Rheine. Die Wolfsburger VW-Konzernzentrale wollte sich nicht äußern. Volkswagen war früher ein großer Karmann-Kunde und hatte erst im August einen Entwicklungsauftrag an das Unternehmen vergeben. Seit Monaten wird über einen möglichen Einstieg von Volkswagen bei Karmann spekuliert. Schließung droht zum 1. November Karmann droht ohne frisches Geld schon am 1. November die endgültige Schließung - und den verbliebenen 1.600 Beschäftigten der Verlust ihrer Jobs. Die Hälfte von ihnen soll ohnehin entlassen werden. Die Autokrise hatte den schon angeschlagenen Cabriobauer schwer erwischt. Ende Juni war das Insolvenzverfahren eröffnet worden.
Insolvenz: Neue Chance für Karmann
Volkswagen verhandelt mit den Karmann-Gesellschaftern über eine Übernahme des vom endgültigen Aus bedrohten Zulieferers. Die Wolfsburger bieten einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag.