Der lange dahindümpelnde chinesische Automarkt kommt immer stärker in Schwung. Im Juli setzten die Hersteller 2,42 Millionen Fahrzeuge an die Händler im Land ab und damit knapp 30 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) am Donnerstag in Peking mitteilte. Bei Pkw und kleineren Mehrzweckfahrzeugen waren es mit 2,17 Millionen Autos sogar rund 40 Prozent mehr. Den größten Anstieg gab es bei Elektroautos, die sich im Absatz mehr als verdoppelten auf 593.000 Fahrzeuge. Im Export erzielten die Autobauer einen Rekordwert für einen einzelnen Monat.
China ist der größte Automarkt der Welt und als solcher auch für die deutschen Hersteller Volkswagen (inklusive Audi und Porsche), BMW und Mercedes der wichtigste Einzelmarkt. Lange hatte es in der Volksrepublik am früher so starken Wachstum gemangelt, zuletzt lasteten insbesondere der Chipmangel und die regionalen Covid-Lockdowns auf den Produktions- und Verkaufszahlen.
Auch bei der Endnachfrage zieht der Markt inzwischen aber wieder an. Im Juli lieferten die Händler nach bereits bekannten Daten des Branchenverbands PCA (China Passenger Car Association) 1,84 Millionen Autos an die Endkunden aus, das war ein Plus von gut einem Fünftel und der zweite Wachstumsmonat in Folge nach einer langen Durststrecke. Zuletzt hatten Behörden den Markt durch Kaufanreize etwa für emissionsarme Fahrzeuge wieder angekurbelt. Dass die Händler bei den Herstellern im Juli nun ebenfalls deutlich mehr Autos abnahmen, könnte auf eine Verstetigung der Erholung hindeuten.