Inmitten neuer Spekulationen um die Zukunft der Allianz von Volkswagen und Porsche hat sich die VW-Spitze klar zu dem Bündnis bekannt und will die Partnerschaft vorantreiben. Auf der Volkswagen-Hauptversammlung am Donnerstag in Hamburg sagte VW-Chef Martin Winterkorn: "Gemeinsam haben wir das Zeug, das Kraftzentrum der internationalen Automobilindustrie zu bilden." Die Kooperation folge einer klaren wirtschaftlichen Logik. "Ich bin mir sicher, dass wir unsere Partnerschaft im laufenden schwierigen Autojahr 2009 weiter vorantreiben können und werden." Winterkorn ging in seiner Rede vor den Aktionären jedoch nicht auf einen Bericht der "Financial Times Deutschland" ein, wonach VW in der Allianz mit Porsche jetzt die Vorherrschaft anstrebe (Lesen Sie dazu auch HIER). Nachdem Porsche wegen der steigenden Zinsen zunehmend Probleme bei der Finanzierung der Übernahme habe, erwäge Volkswagen jetzt, Porsche zu kaufen, schreibt das Blatt. Ein Porsche-Sprecher wies die Darstellung zurück. Von Volkswagen gab es keine Stellungnahme zu dem Thema – auch kein Dementi. Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch antwortete ausweichend auf die Frage eines Aktionärs, ob VW die Absicht habe, sich bei Porsche zu beteiligen. Er sagte, das Management beschäftige sich regelmäßig mit Möglichkeiten, den Konzern weiterzuentwickeln. Beschlüsse des Vorstands gebe es dazu aber nicht. Porsche hatte Anfang des Jahres die Mehrheit von knapp über 50 Prozent von Volkswagen übernommen und will diesen Anteil auf 75 Prozent steigern. Der Zeitplan dürfte sich aber verzögern, nachdem die EU-Kommission durchblicken ließ, dass mit einer Entscheidung über eine neue Klage gegen das VW-Gesetz vor der Bundestagswahl Ende September wohl nicht mehr zu rechnen. Das Gesetz schränkt den Hauptaktionär vor allem deshalb ein, weil es eine 20-prozentige Sperrminorität vorsieht und damit dem Land Niedersachsen als zweitgrößtem Aktionär ein Vetorecht bei wichtigen Entscheidungene einräumt. Porsche-Betriebsrat ist "verärgert" Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück wandte sich in einer Erklärung gegen die Gerüchte, wonach die Porsche AG an VW verkauft werde und sich der Sportwagenbauer in finanziellen Schwierigkeiten befinde. "Ich bin verärgert, dass bestimmte Personen in den Medien Themen streuen, ohne dass diese im Porsche-Aufsichtsrat diskutiert oder gar beschlossen wurden", sagte Hück. Porsche erwirtschafte Gewinne, sagte der stellvertretende Aufsichtsratschef der Porsche Holding SE.
Hauptversammlung: VW steht zu Porsche

Inmitten neuer Spekulationen um die weitere Zusammenarbeit hat Konzernchef Winterkorn die Allianz mit dem Sportwagenbauer beschworen. Sie folge einer "klaren wirtschaftlichen logik" und stärke die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.