Daimler will die derzeit große Nachfrage nach seinen Autos nutzen, um bei der Marge im Vergleich zur Konkurrenz aufzuschließen. Dafür will der Stuttgarter Autobauer nun höhere Preise durchsetzen. Man wolle die Rabatte deutlich zurückfahren, sagte Konzernchef Dieter Zetsche am Freitag in einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Speziell bei den Kompaktmodellen sei die Nachfrage höher als das Angebot. Das helfe, höhere Preise zu erzielen, sagte Zetsche. Auch die Listenpreise einiger Modelle könnten leicht steigen. Mit den Margen der Kompaktwagen sei man bereits "sehr zufrieden".
Am größten sei der Abstand zu den Rivalen BMW und der Volkswagen-Tochter Audi aber weiterhin in China. "Daran arbeiten wir", sagte Zetsche. In diesem Jahr solle die Rendite auf dem weltgrößten Automarkt steigen. So habe Daimler etwa die Rabatte für die E-Klasse, die vergangenes Jahr eine Frischzellenkur erhielt, seitdem um rund die Hälfte zurückfahren können. Auch für die C-Klasse, deren nächste Generation vom Frühjahr an zu den Händlern kommt, ist er optimistisch.
Zetsches Vertrag soll 2015 verlängert werden
Nach den jüngsten Erfolgen des Autobauers gibt es erste Anzeichen für eine Vertragsverlängerung des Konzernlenkers. Wie das "Handelsblatt" am Freitag unter Berufung auf Konzernkreise berichtete, will der Aufsichtsrat Zetsches Vertrag im kommenden Jahr voraussichtlich verlängern. Der aktuelle Kontrakt ist erst vor rund einem Monat in Kraft getreten und läuft 2016 aus. Im vergangenen Jahr war der Vertrag wegen Querelen mit dem Betriebsrat nur um drei statt um fünf Jahre verlängert worden.
Rückenwind geben ihm nun die guten Bilanzzahlen, die er am Donnerstag präsentiert hatte. Dabei hatte er aber noch betont, sein aktueller Vertrag sei gerade erst in Kraft getreten. Zetsche: "Das ist vielleicht für die Medien, aber sicher nicht für mich ein Zeitpunkt, über weitere Verträge nachzudenken." Daimler wollte den Bericht am Freitag nicht kommentieren.
Theoretisch wäre eine Vertragsverlängerung zu dem genannten Zeitpunkt aber möglich: "Frühestens ein Jahr vor Ablauf des Vertrags, kann über eine Verlängerung befunden werden", sagte ein Sprecher. Eine Entscheidung im Jahr 2015 läge damit im Zeitrahmen. (dpa)
UE