Im vierten Quartal stiegen die Erlöse von GM verglichen mit dem Vorjahreswert um knapp zwei Prozent auf 38,4 Milliarden Dollar (33,7 Milliarden Euro), wie der größte US-Autobauer am Mittwoch in Detroit mitteilte. Der Nettogewinn legte auf 2,1 Milliarden Dollar zu, nachdem hohe Sonderkosten im Vorjahr einen großen Verlust verursacht hatten. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Wall Street deutlich, die Aktie stieg vorbörslich zunächst um über drei Prozent.
Das bereinigte operative Ergebnis fiel im Jahresvergleich zwar um gut acht Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar, an der Wall Street war jedoch ein stärkerer Rückgang erwartet worden. Auch sonst übertrafen die Quartalszahlen die Prognosen der Analysten klar. Zudem bestätigte GM seine Gewinnziele für das laufende Geschäftsjahr. Das verhalf der Aktie, die in den vergangenen zwölf Monaten über fünf Prozent eingebüßt hat, im frühen Handel zu einem Kursplus von drei Prozent.
Obwohl sich der US-Automarkt zunehmend abkühlt und GM im Schlussquartal 2,7 Prozent weniger Neuwagen verkaufte, profitiert der Konzern weiter vom lukrativen Geschäft mit SUVs und Pick-ups. Die Fahrzeuge sind so gefragt, dass Preiserhöhungen hingenommen werden, was die Gewinnspannen erhöht. Im Gesamtjahr 2018 baute GM den Umsatz immerhin um ein Prozent auf 147,0 Milliarden Dollar aus. Der Überschuss nahm um gut zwei Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar zu.
GM steht vor tiefgreifenden Veränderungen
"Wir haben uns 2018 durch erheblichen Gegenwind navigiert, um ein weiteres Jahr mit starken Ergebnissen zu liefern", sagte GM-Finanzchefin Dhivya Suryadevara. Der US-Marktführer muss angesichts des Abschwungs bei kleineren Pkw und des voranschreitenden Branchenwandels hin zu Zukunftstechnologien wie Roboterautos und Elektroantrieben auf die Kostenbremse treten und tiefgreifende Veränderungen vornehmen.
So kündigte GM im November bereits an, die Produktion in Nordamerika zu drosseln und in großem Stil Stellen zu streichen. Noch schwerer tut sich indes US-Rivale Ford, der vor allem international kriselt - hier fiel im Schlussquartal sogar ein Verlust von 116 Millionen Dollar an. Für die großen Autobauer ist auch der Zollstreit zwischen den USA und Handelspartnern wie China und der EU ein Problem, der die Materialkosten etwa für Stahl und Aluminium deutlich erhöht. (dpa)