Der Gewinn nach Steuern lag bei 376 Millionen Euro - nach 783 Millionen im Jahr zuvor. "Auch wenn wir 2022 mit unserer Strategie weiter vorangekommen sind, können wir mit diesem Finanzergebnis nicht zufrieden sein", sagte der ZF-Chef Holger Klein, der den Konzern seit Jahresanfang führt. Die umsatzstärkste Region war Europa mit einem Anteil von 43 Prozent - gefolgt von den USA und Asien.
Im China-Geschäft sieht der Konzern noch viel Potenzial. Im vergangenen Jahr sei der höchste Auftragseingang in der Konzerngeschichte verbucht worden, teilte das Unternehmen mit. Allein bei elektrischen Antrieben seien es mehr als 30 Milliarden Euro gewesen. Dies ermögliche ZF, den Wandel von klassischen Getrieben hin zu elektrischen Antriebslösungen zu vollziehen. Um unabhängiger vom rückläufigen Pkw-Geschäft zu werden, werde sich der Konzern stärker auf ertragsstarke Bereiche wie der Industrietechnik und dem Nutzfahrzeuggeschäft konzentrieren, sagte Klein.
Auch Kostendisziplin sei mit Blick auf die Herausforderungen angesagt. Rohstoffmangel, Pandemie-Nachwirkungen, Krieg, Inflation und steigende Energiepreise: Das werde auch für ein herausforderndes Jahr 2023 sorgen. Der Konzern rechnet mit einem Umsatzwachstum auf mehr als 45 Milliarden Euro. 2022 hatte ZF weltweit rund 164.900 Mitarbeiter, was rund 7.300 mehr waren als im Vorjahr. Die Mitarbeiter an den deutschen Standorten in Vollzeit erhalten laut Unternehmen eine betriebliche Erfolgsbeteiligung von 800 Euro brutto. ZF ist an fast 190 Produktionsstandorten in 31 Ländern vertreten. Der Konzern gehört mehrheitlich der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen.