Ausgabe 07/2009: Freude an der Hausbank

Freude an der HausbankVolkswagen Bank E Die Finanzkrise und der Einbruch der Autoverkäufe hat die Rekordjagd der VW Financial Services AG 2008 gestoppt. Man blickt aber zuversichtlich in die Zukunft. von Ralph M. MeunzelEin Rekordergebnis konnte der Vorstandsvorsitzende von Europas größter Autobank, Frank Witter, zwar nicht mehr präsentieren. Die vorgelegten Zahlen der VW Financial Services AG dürften den Mutterkonzern dennoch erfreut haben. Trotz der Krise der Automobilwirtschaft und der Absatzflaute gab man sich anlässlich der Vorstellung der Bilanz entspannt. „Vor dem Hintergrund der internationalen Finanzmarktkrise sind wir mit unserem Ergebnis sowie unserem Volumenwachstum zufrieden“, sagte Witter. Für das kommende Jahr hat man zwar – wie inzwischen allgemein üblich – auf eine Prognose verzichtet. Zur aktuellen Situation meinte Witter aber: „Wir sind gut aufgestellt. Von der Neuwagenfinanzierung über das Leasing bis hin zu Dienstleistungen für Gebrauchtwagen, von der Groß- und Firmenkundenbetreuung bis zum Full-Service-Angebot und zur individuellen Versicherungsleistung inklusive einer der größten und erfolgreichsten Direktbanken Deutschlands.“ Mit den Einlagen der Direktbank kann die VW FS zwei Milliarden Euro der pro Jahr benötigten sechs Milliarden für Neufinanzierungen generieren. Für Banken, die kein klassisches Einlagengeschäft betreiben, werde die Refinanzierung zunehmend schwieriger und teurer, erklärte dazu der Vorstandschef. Daraus lässt sich schließen, dass nicht alle Autobanken die Krise überstehen werden.Dass man sich dennoch mit zwei Milliarden Euro unter den Rettungsschirm der Bundesregierung gestellt hat, begründete Dr. Michael Reinhart mit den Risiken im Retailgeschäft, also bei der Einkaufsfinanzierung. Dazu wurde auch die Risikovorsorge um 46 Prozent auf 350 Millionen Euro erhöht. „Wir hätten den Rettungsschirm allerdings nicht unbedingt gebraucht“, sagte das Vorstandsmitglied. Man bekomme damit aber auch preiswerter Geld am Kapitalmarkt.Hinsichtlich des Restwertrisikos des Handels sprach Reinhart von einer angespannten Situation bei den Partnern. Davon ist die VW FS bekanntlich nicht betroffen. Vorstandsmitglied Lars-Henner Santelmann verwies dabei auf den Abschluss des Restwertabsicherungsmodells für Audi-Händler aus dem vergangenen Jahr und die Restwertversicherung von Volkswagen. Eine Lösung für die aktuellen Restwertverluste beispielsweise beim A6 werden sich also die Vertriebsverantwortlichen einfallen lassen müssen. Witter gab außerdem bekannt, dass die VW FS die Leasingtochter Leaseplan 2010 vollständig übernehmen werde. Bereits 2004 hatte man 50 Prozent des holländischen Flottenanbieters für zwei Milliarden Euro erworben. zLesen SIe hier...... welche Ergebnisse auf der Bilanzpressekonferenz am 17. März in Braunschweig vorgestellt wurden.VW-Autobank in ZahlenDas Vorsteuerergebnis der VW FS lag mit 792 Millionen Euro nur um rund zwei Prozent unter dem Vorjahr. Der Jahresüberschuss sank aufgrund eines höheren Steueraufwands aber um fast ein Fünftel auf 578 Millionen Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 9,5 Prozent auf 57,28 Milliarden. Der Vertragsbestand wuchs um 9,3 Prozent auf 5,79 Millionen Verträge. Die Neuverträge konnten um 5,6 Prozent auf 2,04 Millionen ausgebaut werden.Die Forderungen im Bereich Kundenfinanzierung erhöhten sich um 4,9 Prozent auf 21,91 Milliarden Euro. Der Bestand an Finanzierungen kletterte um 3,2 Prozent auf 2,39 Milliarden, die Zahl der Neuverträge um 0,4 Prozent auf 867.000. Bei der Einkaufsfinanzierung stieg das Volumen um 2,4 Prozent auf 9,58 Milliarden Euro.Die Leasing-Forderungen stiegen um 9,3 Prozent auf 14,91 Millionen Euro, der Vertragsbestand um 15,1 Prozent auf 1,09 Millionen und die Zahl der Neuverträge um 30,5 Prozent auf 501.000. Im Versicherungsbereich legte man um 13,8 Prozent auf 2,31 Millionen Verträge zu. Die Zahl der Neuverträge belief sich auf 668.000, das waren 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Einlagenvolumen der Direktbank erhöhte sich um 33,4 Prozent auf 12,83 Milliarden Euro – Tendenz auch 2009 steigend.

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