Nach dem corona-bedingten Absturz des deutschen Automarkts im ersten Halbjahr macht Ford Hoffnung auf bessere Zeiten. "Wir sehen einen klaren Aufwärtstrend. Gerade im Privatkundengeschäft, in dem wir traditionell besonders stark sind, wird die Nachfrage steigen", sagte Hans Jörg Klein, Geschäftsführer Marketing und Verkauf der Ford-Werke GmbH, am Montag in Köln.
Viele Kunden hätten auf die Reduzierung der Mehrwehrsteuer gewartet und würden nun ihre Kaufentscheidung treffen, so der Manager weiter. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass es beim Absatz für Ford in den nächsten Monaten weiter vorangeht." Helfen sollen dabei auch die neuen SUV Puma und Kuga.
Im Juni kam der Autohersteller auf 16.145 Pkw-Neuzulassungen. Das entspricht einem Rückgang von 35,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Marktanteil lag bei 7,3 Prozent. Kumuliert erreichte die Marke im ersten Halbjahr wegen der sechswöchigen Produktionspause und der Schließungen der Ford-Autohäuser lediglich 84.012 Neuzulassungen (minus 41,4 Prozent).
Bei einzelnen Modellreihen wie dem Focus befinde man sich aber bereits wieder auf Vorjahresniveau (minus 0,1 Prozent), beim Tourneo Custom würden die Zahlen sogar deutlich steigen (plus 7,9 Prozent), hieß es. Deutlich gestiegen sei zuletzt auch die Anzahl der Online-Fahrzeugkonfigurationen, die von Kunden abgeschlossen und an die Händler geschickt wurden.
Die Kundenanfragen beim Handel zeigen laut Ford ebenfalls einen positiven Trend. Mit aktuell mehr als 10.000 Anfragen pro Woche liege der Wert bereits über dem Jahresdurchschnitt 2020. Und bei den verbindlichen Bestellungen sei man schon wieder bei mehr als 80 Prozent seiner vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie festgelegten Zielsetzung.
Klein berichtete außerdem von einer zunehmenden Stabilisierung des Geschäfts mit gewerblichen Kunden. Bei den leichten Nutzfahrzeugen sei inzwischen sogar ein leichter Anstieg zu vermelden. Im Juni lieferte Ford nach eigenen Angaben 4.266 Transporter in Deutschland aus – ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit erreichte der Hersteller in den ersten sechs Monaten einen Nfz-Marktanteil von 12,4 Prozent. (rp)