Rund drei Wochen nach der Entscheidung des Ford-Konzerns gegen den Standort Saarlouis beim Bau neuer E-Autos hat der Betriebsrat vom Management Konzepte zur Zukunft gefordert. Bisher gebe es nur "haltlose Überschriften" ohne "belastbare Zahlen, Daten oder Fakten", teilte der Betriebsratsvorsitzende Markus Thal am Dienstag in einem Schreiben an die Beschäftigten mit. "Derzeit ist daher alles offen. Wir wissen nur, Ford ist in der Pflicht! Und da werden wir sie auch nicht rauslassen."
Der US-Autobauer hatte am 22. Juni nach einem Bieterverfahren bekanntgegeben, dass die Modelle für neue Elektroautos künftig in Valencia und nicht im Saarland gebaut werden sollen. Damit ist der Standort in Saarlouis mit seinen 4.600 Mitarbeitern nur bis 2025 gesichert – dann läuft dort die Herstellung des Verbrenner-Modells Focus aus.
Laut Thal hat das Europa-Management angekündigt, "langfristige Geschäftstätigkeiten von Ford für das Werk Saarlouis zu identifizieren und entsprechend anzusiedeln, um Beschäftigung an unserem Standort zu sichern". Zudem habe Ford die Möglichkeit aufgezeigt, einen anderen Automobilhersteller für das Werk zu suchen und mit dem Saarland alternative Nutzungskonzepte zu entwickeln.
Bisher stecke aber hinter diese genannten Optionen "eine große Leermenge", hieß es. Ford müsse nun "umgehend" Konzepte vorlegen. Bisher habe das Unternehmen nur mitgeteilt, dass es in Saarlouis ab Mitte 2025 keine Ford-Pkw-Anschlussfertigung mehr geben werde. Der Betriebsrat kündigte "weitere Aktionen" mit der IG Metall an.