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Ex-VW-Vorstand Hohmann-Dennhardt: Betriebsklima Schuld an Dieselskandal

20.11.2017 10:00 Uhr
Christine Hohmann-Dennhardt
Christine Hohmann-Dennhardt: "Ich bin nicht im Groll gegangen"
© Foto: VW

Nach Ansicht von Christine Hohmann-Dennhardt ist der "große Druck" bei Volkswagen mitverantwortlich für den Abgas-Skandal. Den Vorstand nahm die frühere Konzernmanagerin in Schutz.

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Ex-Vorstandsmitglied Christine Hohmann-Dennhardt hat das Betriebsklima bei Volkswagen für den Dieselskandal verantwortlich gemacht. "Das Problem ist der Geist, der in bestimmten Abteilungen des Hauses herrscht, der große Druck", sagte die frühere Verfassungsrichterin der "Welt am Sonntag". Ein "Das können wir nicht" dürfe es nicht geben, sagte Hohmann-Dennhardt über die Stimmung bei Europas größtem Autobauer. Den Vorstand nahm sie ausdrücklich in Schutz: "Aus meiner Sicht wurden die Betrügereien nicht von oben verordnet."

Die Juristin hatte Volkswagen im Januar 2017 nach nur rund einem Jahr verlassen. Dort war sie seit Anfang 2016 als Vorstand für Integration und Recht auch für die Aufklärung des Dieselskandals mitverantwortlich gewesen.

"Ich bin nicht im Groll gegangen, nicht auf den Vorstand, aber es hatte keinen Sinn mehr", sagte Hohmann-Dennhardt. "Ich wollte mit meinem Namen für nichts stehen, was ich ganz anders gemacht hätte."

Nach ihrem Abschied hatte es scharfe Kritik an der Abfindung von 12,5 Millionen Euro gegeben. "Ich habe ein reines Gewissen. Es ist ja kein schmutziges Geld", sagte Hohmann-Dennhardt. Zugleich sagte sie: "Man müsste dringend einmal ernsthaft über die Gehälter von Topmanagern sprechen." VW hatte als Reaktion eine Obergrenze für das Gehalt der Top-Manager eingeführt. (dpa)

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KOMMENTARE


Rt

20.11.2017 - 19:26 Uhr

Was soll man dazu sagen, 12,5 Mio nach 1 Jahr sind okay, aber die Managergehälter sind zu hoch. Ich möchte gerne wissen, welche Impulse dafür gesetzt worden sind. Was wurde geleistet, dass einen Gegenwert von 12,5 Mio. rechtfertigt. Sie habe reines Gewissen. Wenn man ein reines Gewissen hat, sollte man nicht die 12,5 Mio zum guten Gehalt mitnehmen und freiwillig darauf verzichten oder spenden.


Einkäufer

21.11.2017 - 09:08 Uhr

Was man dazu sagen soll? Seht euch das ganze Bild an: Frau Hohmann-Dennhardt hat eine hoch dotierte sichere Position mit langjährigem Vertrag eines anderen Automobilherstellers aufgegeben und ist dem Ruf aus Wolfsburg gefolgt, konnte dort aber nicht die besprochenen Bedingungen vorfinden. Wenn Sie (unverschuldet) ihre Aufgaben nicht umsetzen kann steht ihr doch der Verdienstausfall zu. Ihr vorheriger Arbeitgeber hätte ihr ein ebenso gutes Einkommen gesichert.Bitte hier nicht Neid und Fakten vertauschen!Inhaltlich kann ich Ihrer Beschreibung gut folgen, ich fürchte sie hat recht. Nur das auch der Vorstand für das Betriebsklima maßgeblich verantwortlich ist.


autopreissucher

21.11.2017 - 09:16 Uhr

12,5 Millionen sind das Schweigegeld, um den Vorstand nicht zu belasten.Und das soll kein schmutziges Geld sein? Ich bitte sie Frau Hohmann-Dennhardt!Wer, außer die Führung eines Unternehmens ist denn für das Betriebsklima verantwortlich? Wer baut denn den Druck auf? Geht nicht-gibt's nicht!Das ist in allen Ebenen des Konzerns das Motto. Wenn jemand es wagt zu sagen. " Das geht nicht" bekommt er prompt die passende Antwort: " Du kannst das nicht? Andere können das!" Und schon ist die berufliche Karriere "gestört"Der Druck wird von oben nach unten weitergereicht. Der Oben hat deshalb keine weiße Weste, auch wenn er nicht im Detail alles weiß!Der Fisch stinkt immer vom Kopf zuerst!


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