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Ex-VW-Aufsichtsrat: Schadenersatzforderung gegen Wulff

06.01.2012 09:18 Uhr
Ex-VW-Aufsichtsrat: Schadenersatzforderung gegen Wulff
Nun sind gegen Bundespräsident Christian Wulff Vorwürfe wegen seiner früheren Tätigkeit als VW-Aufsichtsrat laut geworden.
© Foto: Nigel Treblin/ddp

VW-Investoren halten Wulff nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" vor, während der Übernahmeschlacht von Porsche und Volkswagen Pflichten verletzt zu haben, und fordern knapp 1,8 Milliarden Euro.

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Mitten in der Kredit- und Medienaffäre sind gegen Bundespräsident Christian Wulff nun auch Vorwürfe wegen seiner früheren Tätigkeit als VW-Aufsichtsrat laut geworden. VW-Investoren halten Wulff nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" vor, während der Übernahmeschlacht von Porsche und Volkswagen Pflichten verletzt zu haben. So habe er - als niedersächsischer Ministerpräsident Mitglied im VW-Kontrollgremium - nicht verhindert, dass Anleger getäuscht worden seien. Die Investoren fordern dem Bericht zufolge knapp 1,8 Milliarden Schadensersatz.

Insgesamt 67 Anleger, darunter Banken und Versicherungen, hätten einen Antrag auf Einleitung eines außergerichtlichen Güteverfahrens bei der staatlich anerkannten Gütestelle CenaCom in Karlsruhe gestellt. Dort konnte wegen des Feiertags in Baden-Württemberg am Freitag niemand Auskunft geben. Laut "Wirtschaftswoche" heißt es in dem Antrag, Wulff habe "schweigend und untätig zugesehen, wie Porsche Nutznießer der Kapriolen (an der Börse) wurde und 5,4 Milliarden Euro Beute machte".

Zahlreiche Investoren beschuldigen den Sportwagenbauer, er habe Investoren 2008 bei seinem später gescheiterten Übernahmeversuch von VW hinters Licht geführt und seine wahren Absichten verborgen. Durch diesen Verstoß gegen Transparenzpflichten im Aktienrecht seien Kursturbulenzen verursacht worden, die Anlegern teilweise massive Verluste eingebracht hätten. Es gibt deshalb bereits mehrere Schadenersatzklagen gegen den Autokonzern in Stuttgart und Braunschweig.

Trägt Wulff eine Mitschuld?

Der VW-Aktienkurs war nach einer rasanten Börsenrallye im Herbst 2008 kurzzeitig auf über 1.000 Euro gestiegen. Porsche hatte sich mit schwer durchschaubaren Börsengeschäften den Zugriff auf gut 74 Prozent der VW-Stammaktien gesichert. Ausgelöst wurde der Höhenflug der Papiere durch misslungene Spekulationen auf sinkende Aktienkurse, sogenannte Leerverkäufe. Für die wenigen am Markt verbliebenen Aktien wurde jeder Preis gezahlt.

Die Investoren machen laut "Wirtschaftswoche" geltend, dass sie von Porsche rechtswidrig getäuscht worden seien. Der damalige niedersächsische Ministerpräsident Wulff, der im Aufsichtsrat von VW den 20-Prozent-Anteil des Landes vertrat, trage daran eine Mitschuld, weil er schon vor dem Oktober 2008, als Porsche die Übernahmepläne bekanntgab, über die Absichten von Porsche informiert gewesen sei. Er habe es versäumt, für rechtzeitige Informationen der Marktteilnehmer zu sorgen. Ähnliche Vorwürfe sind auch schon gegen die VW-Führung und Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch erhoben worden. Sie hatten dies aber stets zurückgewiesen. (dpa)

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KOMMENTARE


Hans-Hermann Feddersen

06.01.2012 - 17:16 Uhr

Aus welcher Ecke in dieser ekelhaft verseuchten Medienrepublik kommen jetzt noch weitere Vorwürfe gegen Bundespräsident Wulff? Langsam wird das Ganze oberpeinlich und schon fast lächerlich. Man muss ja fast damit rechnen, dass er auch noch für das schlechte Wetter zur Rechenschaft gezogen wird. Inzwischen lacht halb Europa über die Deutsche Debatte der Selbstbeschmutzung.


Eugen Thoma

07.01.2012 - 05:54 Uhr

Da lachen ja die Hühner... Diese "Anleger" waren und sind keine Investoren, sondern Spekulanten, die auf dem falschen Fuss erwischt wurden, weil sie entweder zu doof, zu blöd, zu arrogant oder gar alles miteinander waren, um die damaligen Zeichen an der Wand zu sehen. Ich habe mir spasseshalber mal die Mühe gemacht, einige Seiten bei wallstreet-online nachzulesen: http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1134634-61-70/volkswagen-vorzuege-interessanter-als-staemme Beitrag Nr. 65 vom 28.06.08 Beitrag Nr. 83 vom 27.10.08 Beitrag Nr. 91 vom 31.10.08 Der Sportwagenhersteller Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (ISIN DE0006937733/ WKN 693773) gab am Mittwoch nach Börsenschluss bekannt, dass man nun über 10 Prozent der VW-Stammaktien erworben hat.Demnach hat Porsche am 28. September 2005 insgesamt 32.868.462 Stammaktien der Volkswagen AG erworben. Dies entspricht einem Anteil von 10,26 Prozent der VW-Stammaktien.Der Erwerb von VW-Stammaktien steht im Zusammenhang mit der am 25. September 2005 durch Porsche bekannt gegebenen Entscheidung, sich mit rund 20 Prozent an dem stimmberechtigten Kapitel von VW zu beteiligen. Dadurch sollen ein wesentlicher Teil der Zukunftsplanungen von Porsche und die Geschäftsbeziehungen zu dem Wolfsburger Autokonzern langfristig abgesichert werden, so die Mitteilung weiter.Die Porsche-Aktie schloss am Mittwoch bei 642,29 Euro. http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1120849-1-10/porsche-uebernimmt-volkswagen Beitrag Nr. 11 vom 24.03.2007 Pflichtangebot von Porsche an VW-Aktionäre Beitrag Nr. 28 vom 24.03.2007 „von dem Moment an jede Freiheit haben zu reagieren“ Beitrag Nr. 91 vom 24.03.2007 Beitrag Nr.359 vom 28.03.2007 Beitrag Nr. 440 vom 29.03.2007 Porsche bekommt Milliardenkredit von ABN Amro, Barclays, Merrill Lynch, UBS und Commerzbank Beitrag Nr.2500 vom 08.10.07 Angst, dass der Markt leer ist Interessant wäre die Liste dieser 97 Meckerer. Man könnte dann nachprüfen, ob die entsprechenden Manager ausgewechselt wurden...


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