Fiat-Boss Sergio Marchionne glaubt nicht an die Schreckensvisionen seiner Kollegen für die europäischen Autoverkäufe. "Ich teile nicht die Meinung, dass der Markt in den nächsten drei bis fünf Jahre so schwach bleiben wird", sagte er am Dienstag auf dem Genfer Autosalon. 2013 werde zwar ein hartes Jahr. Er rechne aber damit, dass die Märkte ihre Talfahrt schon im Sommer beenden könnten.
2014 sei sogar wieder Aufwind möglich. Dazu müsse sich die europäische Politik allerdings wieder stärker auf Wachstum statt auf Sparprogramme konzentrieren. Die Chancen für einen solchen Sinneswandel stünden bei mehr als 50 Prozent.
Eine Entwicklung wie 2012, als die großen Hersteller General Motors, Ford, PSA Peugeot Citroën und Fiat in Europa zusammen mehr als sieben Milliarden Euro verloren hätten, könne nicht ewig so weitergehen. Bevor es zu einem spektakulären Scheitern komme, würden die Regierungen einschreiten.
In den USA, wo die Fiat-Tochter Chrysler dem Konzern mit guten Geschäften den weltweiten Gewinn sichert, schaltet Marchionne derweil schon auf Angriff: Mit dem Comeback seiner Marke Alfa Romeo will Fiat dort für Furore sorgen - und Oberklasse-Herstellern wie Daimler, BMW und Audi Kunden abjagen. Marchionne: «Wir müssen uns mit den deutschen Importen messen.»
# dpa
Heinz Kretschmer
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