Die südkoreanische Regierung hat Nissan die Manipulation von Abgaswerten bei dessen Diesel-SUV Qashqai vorgeworfen. Nach der Untersuchung von 20 Diesel-Fahrzeugen kündigte das Umweltministerium in Seoul am Montag an, gegen den japanischen Autohersteller ein Bußgeld von 330 Millionen Won (257.500 Euro) verhängen und gegen den Chef von Nissan Korea Strafanzeige erstatten zu wollen. Außerdem soll Nissan angewiesen werden, 814 Qashqai zurückzurufen, die seit dem vergangenen November in Südkorea verkauft wurden. Der Verkauf der Autos soll ausgesetzt werden. Nissan wies den Vorwurf zurück.
Der Autobauer soll eine Abschalteinrichtung verwendet haben, mit der die Emissionskontrolle in den Fahrzeugen bei normalen Fahrbedingungen außer Gefecht gesetzt wird. "Nissan manipuliert keine Daten an seinen Autos", teilte der Hersteller indes mit. Das Unternehmen verwende auch keine Abschalt- oder Schummeleinrichtungen.
Nach dem Bekanntwerden des Abgas-Skandals bei VW hatte Südkorea im November verschärfte Untersuchungen an Diesel-Modellen von weiteren Unternehmen angekündigt. Das Umweltministerium hatte den Rückruf von 125.000 Diesel-Fahrzeugen des deutschen Autobauers angeordnet. VW hatte Emissionswerte bei rund 11,5 Millionen Fahrzeugen weltweit mit Dieselmotoren gefälscht. (dpa)