Der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) fordert, dass an möglichst allen Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge in Deutschland bisherige und zukünftige Elektrofahrzeuge aller Anbieter diskriminierungsfrei geladen werden können. "Benötigt wird ein einfach nutzbares Netz von Schnellladesäulen, das alle Elektrofahrzeuge bedienen kann", sagte VDIK-Präsident Volker Lange am Donnerstag in Frankfurt.
Die in den Ausschreibungen einiger Schaufenster und Modellregionen für Elektrofahrzeuge vorgesehenen Schnellladesäulen würden die von den Importeuren seit 2010 ausgelieferten und damit fast alle aktuell in Deutschland zugelassenen Stromer von einer Nutzung ausschließen. Zum Beispiel seien im Schaufenster Hannover überwiegend für den Volkswagen E-Up passende Schnellladesäulen geplant. In der Modellregion Bayern/Sachsen werde hauptsächlich an die dort ansässigen Fahrzeughersteller gedacht. Das meist verkaufte Elektroauto Europas, der Nissan Leaf, könnte an diesen Säulen nicht geladen werden.
Zwar sei der VDIK grundsätzlich für eine Vereinheitlichung der Anschlüsse für Elektrofahrzeuge, es müsse aber sichergestellt werden, dass auch die bereits verkauften Fahrzeuge in Zukunft überall in Deutschland geladen werden könnten, führte Lange aus. Nur so könne eine bundesweite Verbreitung der Elektromobilität erreicht werden. Die hierfür erforderlichen Ladesäulen, die alle aktuell bekannten Anschlussmöglichkeiten für das Schnellladen bieten, seien im Markt verfügbar. Eine einseitige Ausrichtung auf den CCS-Standard würde sich hingegen kontraproduktiv auf das Ziel der Bundessregierung auswirken, im Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu haben. Lange forderte auch erneut eine Käuferförderung für Elektrofahrzeuge, die die Preisdifferenz zu konventionellen Antrieben deutlich reduziert. (dp)