Ein besseres Börsendebut hätten sich Tesla und seine Aktionäre kaum wünschen können: Am Ende des ersten Handelstages kostete eine Aktie des Elektroauto-Pioniers 23,89 Dollar – und damit fast 41 Prozent mehr als der Ausgabekurs von 17 Dollar. Die Anleger sind überzeugt, dass das Unternehmen beim Wechsel vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb im Auto eine wichtige Rolle spielen wird. Noch schreibt Tesla Verluste.
Der Börsenerfolg gelang Tesla, obwohl das Umfeld am Dienstag alles andere als freundlich war. Der US-Leitindex Dow Jones verlor knapp drei Prozent. Die Anleger fürchteten, dass die wirtschaftliche Erholung ins Stocken gerät. Die Titel des einzigen noch börsennotierten US-Autokonzerns Ford verloren sogar fünf Prozent an Wert.
Ford war 1956 als letzter Autohersteller in den Vereinigten Staaten an die Börse gegangen. Mit entsprechend großer Spannung hatten die Börsianer auf Tesla gewartet. Das Unternehmen macht seit seiner Gründung zwar durchgängig Verluste, doch gilt es angesichts seiner Erfahrungen beim Bau von Elektroautos als Wunschpartner vieler Branchengrößen. Daimler und Toyota sind bereits beteiligt (wir berichteten). Tesla liefert die Batterien für den Elektro-Smart. Gemeinsam mit Toyota will Tesla ganze Elektroautos bauen. Dazu übernimmt Tesla eine aufgegebene Fabrik der Japaner in den USA.
Gründer sahnt ab
Der große Gewinner des Börsengangs ist Gründer, Chef und Hauptaktionär Elon Musk. Er nahm durch den Verkauf eigener Aktien zum Ausgabekurs von 17 Dollar mindestens 15 Millionen Dollar ein. Sein verbliebenes Aktienpaket war zum Schlusskurs am Dienstag rund 650 Millionen Dollar wert. Musk litt zuletzt unter Geldproblemen, hatte er doch sein Vermögen in Tesla gesteckt und sich nur ein verhältnismäßig schmales Grundgehalt von 33.280 Dollar pro Jahr gegönnt.
Der Elektroauto-Hersteller hatte bei der Erstnotiz 11,9 Millionen Aktien losgeschlagen, die Alteigener verkauften aus ihrem Bestand weitere 1,4 Millionen Papiere. Die Zahl der Anteilsscheine hatte Tesla bereits wegen der großen Nachfrage angehoben. Ursprünglich hatte das Unternehmen auch nur 14 bis 16 Dollar je Aktie verlangen wollen. (dpa)