Am Montag ist Tag eins für den Drei-Jahres-Plan von Nissan. Ziel der Marke ist es, in Deutschland im Jahr 2014 drei Prozent Marktanteil zu erreichen und 100.000 Fahrzeuge zu verkaufen. "Es geht uns um Wachstum", brachte es Vincent Wijnen, Geschäftsführer von Nissan Center Europe, am Freitag vor der Presse in Köln auf den Punkt. Dabei lautet das Verkaufsziel für das am Montag beginnende Fiskaljahr 2012/13 "nur" 72.000 Fahrzeuge. Dieses Ziel hatte die Marke eigentlich schon 2011/12, mit 70.000 Zulassungen wurde es knapp verfehlt.
Vertriebsleiter Steffen Cost sah das aber gelassen: "Es war eine strategische Entscheidung, es bei 70.000 Zulassungen zu belassen." Es wäre leicht gewesen, die 2.000 Fahrzeuge noch in den Markt zu drücken, der Importeur habe dies aber nicht gewollt. "Nachhaltigkeit ist wichtiger als kurzfristige Erfolge", so Cost wörtlich.
Auch das Ziel für das nun beginnende Quartal werde moderat angesetzt, weil sich der Importeur durchaus bewusst sei, dass die derzeit vorliegenden Aufträge sowie der leicht erhöhte Zulassungsbestand im Handel keine höheren Zahlen zulasse. Der Importeur wolle den Markt sehr genau beobachten und – falls dies notwendig werde – die Ziele des Handels anpassen. "Bisher haben wir immer reagiert, wenn der Markt sich anders entwickelt hat, als wir angenommen haben. Das werden wir auch in Zukunft tun", versicherte Cost.
"Keine vermessenen Forderungen"
In diesem Jahr soll das Netz aber auf die sechs Neueinführungen, die ab 2013 kommen, vorbereitet werden. Die bei den Händlern für Unruhe sorgende Änderung des Margensystems diene strategischen Zielen. Um die Flottenverkäufe zu erhöhen, gebe es zum Beispiel in diesem Bereich eine fixe Marge. Bei den Privatverkäufen soll die gute Marktbearbeitung im eigenen Marktverantwortungsgebiet mit besonderen Boni belohnt werden, und auch die Kundenzufriedenheit wird zukünftig höher bewertet als bisher: "Wir stellen da keine vermessenen Forderungen", verteidigte Cost die Entscheidung.
Wichtiger Teil der Wachstumsstrategie sei aber auch die Besetzung von 70 Open Points. Im Fiskaljahr 2011/12 sei es gelungen, 23 Händler dazu zu gewinnen, teilte Händlernetzentwickler Heiner Prümper mit. "Es fehlen aber noch zirka 70 zu den geplanten 478 Standorten." Besonders weh tue der Marke, dass sie zum Beispiel in den Metroregionen Stuttgart und Frankfurt derzeit nicht vertreten sei. (dp)
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in AUTOHAUS 8, das am 23. April erscheint.
Benno Schuster