Im Streit um die Rolle von Conti-Aufsichtsratschef Rolf Koerfer hat das Landgericht Hannover der Klage eines Aktionärs stattgegeben. Das Gericht entschied am Mittwoch, dass die Continental AG bei ihrer Hauptversammlung im April Fragen nach Koerfers Verbindungen zum Großaktionär Schaeffler nicht ausreichend beantwortet habe. Die Fragen zur Einhaltung des so genannten "Corporate Governance Kodex" zu guten Unternehmensführung seien zulässig gewesen und das Unternehmen müsse die Beantwortung nun nachholen, sagte ein Gerichtssprecher. Die Entscheidung des Gerichts hat allerdings keine Auswirkungen auf die sonstigen Beschlüsse der Hauptversammlung. Darüber hinaus wurde inzwischen vereinbart, dass Koerfer den Vorsitz des Conti-Aufsichtsrates abgeben soll. Der Anwalt ist langjähriger Berater von Schaeffler und begleitete das Familienunternehmen auch in der Übernahmeschlacht mit Continental. Er war an die Spitze des Aufsichtsrates gekommen, nachdem der bisherige Vorsitzende Hubertus von Grünberg auf Druck von Schaeffler abgelöst worden war (wir berichteten). Koerfer soll den Vorsitz in dem Gremium bis zur nächsten Sitzung am 29. September abgeben, dem Aufsichtsrat aber weiter als einfaches Mitglied angehören. Fürs eine Nachfolge wurden bereits diverse Namen gehandelt, darunter auch der von Ex-VW-Chef Bernd Pischetsrieder. (dpa)
Conti: Gericht gibt Aktionärsklage statt
Nach Ansicht des LG Hannover hat Conti bei seiner Hauptversammlung Fragen nach Verbindungen des Aufsichtsratschefs Rolf Koerfer zu Schaeffler nicht ausreichend beantwortet. Dies muss der Zulieferer nun nachholen.