Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) hält ungeachtet immer neuer Verkaufsgerüchte an der verlustreichen Europatochter fest. Das betonten Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), Opel-Interimschef Thomas Sedran und der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug am Dienstag gemeinsam in Rüsselsheim.
"Wir setzen darauf, dass das Engagement von GM dauerhaft ist und bleibt", sagte Bouffier. Das habe ihm GM-Vize Steve Girsky versichert. Zuletzt hatte das Wall-Street-Haus Morgan Stanley GM empfohlen, sich von dem Verlustbringer Opel zu trennen, weil Opel in den vergangenen zwölf Jahren 16 Milliarden Dollar (12,6 Milliarden Euro) verbrannt habe.
Sedran wies dies zurück und versprach: "Opel wird wieder erfolgreich sein." Ein Verkauf sei keine gute Idee, weder für GM noch für Opel: "GM als weltweiter Automobilkonzern kann langfristig nur erfolgreich und profitabel sein, wenn sie in Europa wettbewerbsfähig sind. Ohne Europa tun sie sich keinen Gefallen."
Gute Zusammenarbeit mit dem GM-Management
Auch Schäfer-Klug beschwichtigte: "Die Rahmenbedingungen sind schwierig, das hilft Opel nicht unbedingt. Aber an einer langfristigen Zukunft von Opel im GM-Konzern kann nicht gezweifelt werden." Der oberste Arbeitnehmervertreter hob insbesondere die gute Zusammenarbeit mit dem GM-Management und dem Opel-Vorstand hervor. Die Gespräche würden derzeit in einer Atmosphäre der Offenheit und Fairness geführt, wie es sie bei Opel schon lange nicht mehr gegeben habe.
Opel muss aktuell wie andere Hersteller auch einen schwachen Absatz in Folge der Schuldenkrise in Europa verkraften. Der Autobauer leidet an teuren Überkapazitäten und kommt nicht aus den roten Zahlen. Bis Jahresende wird deshalb in drei deutschen Werken kurzgearbeitet. Sedran hatte jüngst einen neuen Zehn-Jahres-Plan vorgestellt, der auf Wachstum durch effiziente Motoren und neue Modelle in wachsenden Segmenten setzt. Neben den milliardenschweren Investitionen sollen die Produkt- und Strukturkosten gesenkt werden. (dpa)
Thorsten Pötschke
K. Wempe