Mit einiger Verzögerung ist die legendäre Automarke Borgward seit dem Sommer tatsächlich wieder offiziell auf dem deutschen Markt vertreten. Eine erste Charge des SUV-Modells BX7 wird aktuell über ein Brand-Center in Stuttgart sowie über das Internet vertrieben. Doch die vor gut zwei Jahren vorgestellten Pläne, auch ein neues Fertigungswerk in der ursprünglichen Borgward-Heimat Bremen errichten zu wollen, liegen nach Medieninformationen weiter auf Eis.
Zunächst wurde für Anfang 2017 der Baubeginn angekündigt, doch wie die Bremer Zeitungen "Weser-Kurier" und "Weser Report" berichten, wurde bis heute nicht einmal der Kaufvertrag für ein entsprechendes Areal zwischen dem chinesischen Borgward-Eigner Foton und dem Land Bremen unterzeichnet. Möglicherweise wird es gar nicht mehr dazu kommen.
Borgward BX7 TS Limited Edition
BildergalerieDen Berichten zufolge wird bei Foton derzeit geprüft, ob man überhaupt ein Borgward-Werk in Europa errichten will. Zwar ist laut Firmensprecher Marco Dalan Bremen dafür weiterhin erste Wahl, doch eben nur für den Fall, dass in China grundsätzlich grünes Licht für ein Europa-Werk gegeben wird. Als Gründe für die Neubewertung werden eine neue Führung bei Foton, geänderte Rahmenbedingungen für das internationale Autogeschäft aufgrund einer neuen US-Zollpolitik sowie eine kritischere Haltung der chinesischen Regierung gegenüber Auslandsinvestitionen genannt.
Bei Foton hat man sich deshalb dazu entschlossen, die Situation grundsätzlich neu zu bewerten. In den kommenden Monaten will man eine endgültige Entscheidung über das geplante Bremen-Werk fällen. Länger will auch das Land Bremen nicht mehr warten, denn für das für Borgward reservierte, 140.000 Quadratmeter große Areal soll es noch andere Interessenten geben. (SP-X)