Der Autobauer Borgward wird nach Angaben der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) vorerst kein Werk in Bremen bauen. "Durch einen Gesellschafterwechsel gibt es bei Borgward eine Strategieänderung", sagte WFB-Sprecherin Juliane Scholz am Mittwoch. Dies habe dazu geführt, dass das Unternehmen seinen ursprünglichen Plan einer Fertigung in Bremen derzeit nicht weiter verfolge. Die Reservierung einer 140.000 Quadratmeter großen Fläche im Güterverkehrszentrum Bremen sei Ende Juni ausgelaufen. Über die Entscheidung hatte zuvor der "Weser Report" berichtet.
Borgward bestätigte, dass die Reservierung des Geländes verstrichen ist. "Wie und in welcher Form Borgward künftig in Bremen aktiv wird, wird derzeit geprüft", sagte Sprecher Marco Dalan. "Bremen ist und bleibt die Heimat von Borgward. Wir bleiben auch weiterhin in engem Kontakt mit der WFB."
Borgward gehörte einst zu den bekanntesten Autoherstellern Deutschlands. Das Unternehmen wurde durch Modelle wie Isabella, Arabella und Hansa 2400 bekannt. Mit bis zu 23.000 Beschäftigten war Borgward einst größter Arbeitgeber Bremens. Anfang der 1960er Jahre rutschte der Autobauer in die Pleite. Christian Borgward, Enkel des Firmengründers, belebte die Marke wieder. Er ist Vorsitzender des Aufsichtsrates. Inzwischen hält das chinesische Unternehmen Ucar die Mehrheit an Borgward. Ucar hatte Anfang des Jahres von Foton 67 Prozent der Anteile an Borgward übernommen.
Nach Angaben der Wirtschaftsförderung will sich Borgward auf die strategische Neuausrichtung als Mobilitätsanbieter konzentrieren. Dazu würden auch Umsetzungsmöglichkeiten am Standort Bremen geprüft. (dpa)
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