Der Ex-Chef der Bauabteilung von Daimler ist wegen Untreue in Millionenhöhe zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Nach Überzeugung des Landgerichts Stuttgart hat der 59-Jährige eigenmächtig Aufträge vergeben und so seinen Arbeitgeber in den Jahren 1996 bis 2001 um rund drei Millionen Euro geschädigt. Er habe zum Bau eines "Autohauses der Zukunft" nichtgenehmigte Aufträge vor allem an einen mitangeklagten, aber freigesprochenen Architekten (60) vergeben. Dies habe der 59-Jährige mit Scheinrechnungen vertuscht. Neben der Bewährungsstrafe muss der 59-Jährige 10.000 Euro Geldbuße zahlen. Richter Hartmut Schnelle hielt dem Manager zu Gute, dass es ihm auch um die Jobs seiner Abteilung gegangen sei. "Die sollte damals outgesourct werden, und da haben sie die Chance ergriffen." Der Verurteilte hatte auch Konzepte aus der Feder des Architekten als die Arbeit seiner Bauabteilung ausgegeben. Aber der 59-Jährige profitierte auch selbst: Laut Urteil kamen rund 66.000 Euro bei ihm persönlich an - indem er wiederum eine Scheinleistung mit dem Architekten abrechnete. DaimlerChrysler, wie der Konzern damals noch hieß, erhielt von dem 59-Jährigen in einem früheren Vergleich bereits 500.000 Euro Wiedergutmachung. "Das hat seine wirtschaftliche Grundlage zerstört", sagte der Richter. Zudem habe der Ex-Bauabteilungsleiter umfassend gestanden und sei nicht vorbestraft gewesen. Der Fall steht in indirektem Zusammenhang zu einer ganzen Reihe von Untreue-Vergehen. Diese waren 2005 ans Licht gekommen, als auch der 59-Jährige seinen Job verlor. So war der frühere Vertriebschef von Daimler im März zu 36.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Er hatte Mitarbeiter der Bauabteilung des Autoriesen für den Umbau seines Privathauses in München sowie die Finca einer Freundin auf Mallorca eingesetzt. (dpa)
Bauabteilung: Bewährungsstrafe für Ex-Daimler-Manager
Nach Überzeugung des Landgerichts Stuttgart hat der 59-Jährige eigenmächtig Aufträge vergeben und so seinen Arbeitgeber in den Jahren 1996 bis 2001 um rund drei Millionen Euro geschädigt.