Der drittgrößte deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen tritt wegen der Krise kräftig auf die Kostenbremse. Ein Sparpaket von 600 Millionen Euro werde aufgelegt, teilte das Unternehmen am Freitag in Friedrichshafen am Bodensee mit. ZF erwartet Konzernkreisen zufolge 2009 einen Verlust von 500 Millionen Euro nach einem Gewinn nach Steuern von 434 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Ein dreistelliger Millionenbetrag müsse im Personalbereich gespart werden. Die Stammbelegschaft in Deutschland solle aber gehalten werden. Ergebnisse der Verhandlungen mit der Arbeitnehmervertretung werden im Spätherbst erwartet. Als Grund für das Sparprogramm nannte der Spezialist für Antriebs- und Fahrwerkstechnik stark rückläufige Umsätze. Liquidität und Wettbewerbsfähigkeit müssten gesichert werden. "Wir brauchen finanzielle Spielräume, um auch künftig frei und selbstständig unternehmerische Entscheidungen treffen zu können", betonte ZF-Chef Hans-Georg Härter der Mitteilung zufolge. Alle Sparten würden unter die Lupe genommen. Der Schwerpunkt des Sparpakets liege nicht bei den Personalkosten, versicherte Härter. ZF hat gegenwärtig in Deutschland rund 37.000 Mitarbeiter. Davon befinden sich rund 80 Prozent seit mehreren Monaten in Kurzarbeit. Weltweit beschäftigt der Konzern etwa 60.000 Menschen. IG-Metall: Standorte und Beschäftigung haben oberste Priorität Für die IG Metall hat die Sicherung von Standorten und Beschäftigung oberste Priorität. Jobabbau durch betriebsbedingte Kündigung wie 1993 in Teilen des Konzerns dürfe es nicht noch einmal geben, verlangte Lilo Rademacher, Erste Bevollmächtigte der IG-Metall Friedrichshafen-Oberschwaben, laut einer Mitteilung. Sie forderte zugleich die Vorstandsressorts auf, ihren Beitrag zum Sparprogramm zu leisten. Das Personal dürfe nicht allein mit Sparmaßnahmen überzogen werden. (dpa)
Autozulieferer: ZF tritt auf die Kostenbremse

Mit einem Sparpaket von 600 Millionen Euro will der drittgrößte deutsche Autozulieferer Liquidität und Wettbewerbsfähigkeit sichern. 2009 erwartet das Unternehmen einen Verlust von 500 Millionen Euro.