Der westfälische Autozulieferer Hella geht an die Börse. Das Unternehmen verkaufte im Rahmen einer Privatplatzierung 11,1 Millionen Aktien zum Gesamtpreis von rund 278 Millionen Euro, wie die Hella KGaA Hueck & Co am Freitag in Lippstadt mitteilte. Damit sei die Voraussetzung für die Aufnahme in den regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse erfüllt.
Der Handel der Hella-Aktien solle voraussichtlich am 11. November unter dem Kürzel HLE beginnen. Eine Preisspanne will das Unternehmen am 3. November nennen. Hella ist auf Lichtsysteme und Elektronik für Autos spezialisiert und wurde bereits seit längerem als Börsenkandidat gehandelt.
Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella-Geschäftsführung, nannte den M-Dax als Ziel. "Mittelfristig sieht die Familie Hella das Unternehmen in diesem Segment", sagte Breidenbach am Freitag in einer Telefonkonferenz. Im ersten Schritt hatte Hella bei der Privatplatzierung rund 25 Euro pro Aktie erzielt. Umgerechnet wäre das Unternehmen so mit 2,8 Milliarden Euro bewertet. "Damit sind wir sehr zufrieden, das ist ein guter Einstieg", sagte Breidenbach.
Neu auf den Markt kommen am 11. November dann 15 Prozent der Anteile. Die Familie hat sich bis 2024 verpflichtet, 60 Prozent der Aktien zu halten. Den Rest halten im Vorfeld ausgesuchte Investoren. "Hella war, ist und bleibt ein Familienunternehmen", sagte Breidenbach zu der Strategie. Bei der Vorstellung der Bilanzahlen für das Geschäftsjahr 2013/2014 im Juli hatte Hella aktuelle Börsenpläne noch von sich gewiesen.
Kontinuierlich wachsen
"Der Börsengang hilft uns, kontinuierlich zu wachsen", sagte Breidenbach am Freitag. Diese Strategie sei seit mehreren Jahren vorbereitet und seit 2004 mit der Umwandlung des Unternehmens in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) eingeleitet worden.
Der Automobilzulieferer will vor allem international wachsen. Zuletzt hatte Hella neue Werke in China und Mexiko eröffnet. Im Geschäftsbereich Automotive entfallen 34 Prozent des Umsatzes von 3,9 Milliarden Euro auf den Asien-Pazifik-Raum, für Deutschland beträgt der Anteil 13 Prozent. (dpa)