Wer umsichtig fährt, spart: In einer ersten Autoversicherung soll sich die persönliche Fahrweise künftig auf den Tarif auswirken. Deutschlands größter Autoversicherer Huk-Coburg erprobt sogenannte Telematik-Tarife, die umsichtige Fahrer belohnen sollen. Das System sieht vor, dass Geräte die Geschwindigkeit und das Brems- und Beschleunigungsverhalten von Autofahrern erfassen und Routen aufzeichnen. Falls der Versicherer das Fahrverhalten positiv einschätzt, sollen die Beiträge sinken.
Derzeit laufe die Testphase, sagte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag in Coburg. Danach wolle man die Tarife einführen. Einen genauen Zeitpunkt nannte sie nicht. Über die Pläne berichtete auch die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag).
Mit mehr als zehn Millionen versicherten Fahrzeugen ist die Huk-Coburg der größte Autoversicherer in Deutschland. Die Allianz als Nummer zwei im Markt beobachte die Entwicklung intensiv, sagte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage. Vorerst wolle der Münchner Versicherungskonzern aber keinen entsprechenden Tarif auf den Markt bringen, sondern abwarten.
Die Pläne der Huk-Coburg dürften auch von kleineren Konkurrenten aufmerksam verfolgt werden: Denn in der Autoversicherung herrscht seit Jahren ein massiver Preiskampf, der von Vergleichsportalen im Internet weiter angeheizt wird. Viele Versicherte wechseln jedes Jahr den Anbieter ihrer Kfz-Haftpflichtversicherung, um Geld zu sparen. Schon geringfügige Preisunterschiede können daher für die Anbieter entscheidend sein.
Auch in der Krankenversicherung arbeiten Versicherer bereits an Tarifmodellen, die die persönlichen Verhaltensweisen der Kunden stärker berücksichtigen. So will der Versicherer Generali Policen auf den Markt bringen, bei denen der Kunde regelmäßig Daten zum Lebensstil übermittelt. Mit einer App sollen unter anderem Vorsorgetermine dokumentiert, Schritte gezählt oder sportliche Aktivitäten erfasst werden. (dpa)
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