Von Patrick Neumann/AUTOHAUS
"40 Prozent der Kunden wären bereit, voll digital zu finanzieren." Das erklärte Christian Ruben, Sprecher der Vereinigung Banken der Automobilwirtschaft (BDA), am Dienstag gegenüber AUTOHAUS. Kein Wunder also, dass der CEO der Toyota Kreditbank in der Digitalisierung den Erfolgsfaktor der Zukunft sieht.
Nur wenige Minuten zuvor hatte Ruben gemeinsam mit Verbandsgeschäftsführer Peter Renkel in Frankfurt am Main ausführlich über das Rekordjahr 2017, wichtige strategische Geschäftsfelder und das Trendthema Digitalisierung referiert. "Um unsere Ziele zu erreichen, gilt es die vorhandenen Wachstumspotenziale unter anderem durch die weitere Digitalisierung unserer Kundenangebote bestmöglich zu nutzen", sagte er. Zumal – wie eingangs gezeigt – knapp die Hälfte der Kunden schon heute auf den digitalen Zug aufspringen würde.
Keine Frage: Auch die BDA-Mitglieder sind mittendrin im Transformationsprozess. Sie beobachten neue Angebote wie Subscription-Modelle à la "Care by Volvo" genau und befürworten Aktivitäten der Hersteller in Richtung Ökosystem. Nur in puncto Kryptowährungen zeigte man sich noch zurückhaltend: Davon sei man noch weit entfernt, betonte Ruben.
Bestwerte in 2017
Dabei können die BDA den Blick nach vorne mit einem guten Gefühl und einem beachtlichen 2017er-Ergebnis im Rücken richten. Denn die herstellerverbundenen Finanzinstitute haben im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge ein Rekordergebnis eingefahren. Und damit die "Position des Marktführers unterstrichen", wie Renkel betonte.
Unterm Strich brachten die Autobanken Neufahrzeuge im Wert von 44,65 Milliarden Euro auf die Straße – ein Plus von acht Prozent. Auch im hart umkämpften GW-Geschäft, in dem Herstellerbanken, Non-Captives und Fin-Techs intensiv um die Autokäufer buhlen, ging der Pfeil für weiter nach oben. Konkret: Die rund 680.000 Verträge bedeuteten ein Plus von 13 Prozent. "Hier konnten wir eindrucksvoll wachsen", so Renkel. Darüber hinaus legte das Gesamtvolumen aller betreuten Leasing- und Finanzierungsverträge um zehn Prozent zu: Zum Jahresende habe es bei der historischen Bestmarke von fast 125 Milliarden Euro gelegen, hieß es.
Last, but not least machte der Wachstumstrend auch vor den zusätzlichen Dienstleistungsverträgen, etwa Kfz-Versicherungen oder Wartungsservices, nicht Halt. Die fast drei Millionen Stück bedeuteten ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ruben: "Autofahrer möchten heute alle laufenden Kosten ihrer Mobilität in einer überschaubaren und planbaren Monatsrate zusammenfassen."
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in AUTOHAUS 10/2018, das am 22. Mai erscheint.