Ein führender Manager des japanischen Autobauers Nissan fordert eine schnelle Lösung der Spannungen zwischen dem Partnerunternehmen Renault und dem französischen Staat. "Nissan möchte diese Frage sobald wie möglich lösen, um die Grundlagen einer fruchtbaren Allianz wieder herzustellen", teilte der Wettbewerbsdirektor von Nissan, Hiroto Saikawa, am Freitag der französischen Nachrichtenagentur AFP mit. Zuvor hatte sich der Verwaltungsrat von Renault getroffen, in dem auch Saikawa sitzt.
"Die jüngste Veränderung in der Stimmrechtsstruktur von Renault (...) hat ein Ungleichgewicht in der Allianz Renault-Nissan geschaffen", erklärte Saikawa weiter. Paris hatte im Frühjahr seine Anteile am französischen Autobauer Renault von 15 auf 19,7 Prozent aufgestockt, um gegen den Willen des Managements eine neue Stimmrechts-Regelung durchzuboxen. Diese gibt langfristigen Aktionären doppelte Stimmrechte. Nissan hält 15 Prozent an Renault, hat aber keine Stimmrechte.
Es gebe Gespräche mit allen Beteiligten, um eine für die Allianz positive Lösung zu finden, so Saikawa. Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hatte von Anfang an angekündigt, den Anteil später wieder abzusenken, wann dies geschehen soll, ist aber bislang nicht bekannt. Macron hatte sich vor kurzem in einem Interview für eine weitere Annäherung von Renault und Nissan ausgesprochen. (dpa)