Ausgabe 08/2009: Ausstellung mit Lücken

Ausstellung mit LückenAMI 2009 E Trotz Umweltprämie fehlten eine Reihe von Importeuren und Herstellern. Es kamen auch weniger Besucher. Von Ralph M. MeunzelDie Absatzkrise der Automobilindustrie auf fast allen Weltmärkten schlägt sich auch auf die Motorshows nieder. In Deutschland brummt das Geschäft aufgrund der Abwrackprämie in diesen Tagen gewaltig. So zufrieden wie zurzeit hat sich der Handel noch nie gezeigt, und die Stimmung auf der Auto Mobil International war zum Start deutlich positiv.Dennoch fehlten auf der AMI in Leipzig Hersteller und Importeure wie beispielsweise BMW und die Fiat-Gruppe. Gerade Fiat profitiert allerdings überdurchschnittlich von der staatlichen Förderung. Der negative Trend wird sich in diesem Jahr fortsetzen. Auch die IAA in Frankfurt muss Absagen verkraften. Besonders drastisch werden die Lücken allerdings auf der Motorshow in Tokio sein. In Japan werden z. B. alle US-Autobauer und deutschen Hersteller fehlen. In der Regel verzichtet die Industrie aus Kostengründen auf den Messeauftritt. Dabei wäre es doch gerade in Zeiten einer schwächeren Nachfrage von besonderer Bedeutung, Flagge zu zeigen.Der Schwund bei den Ausstellern wirkt sich auch auf die Besucher aus. Zur Automobil International 2009 in Leipzig kamen mit 250.000 Besuchern mehr als 40.000 weniger als im Vorjahr. Das sind ca. 14 Prozent. Rekordzahlen konnte man nicht erwarten. Die Messeveranstalter zeigten sich dennoch zufrieden. Man darf gespannt sein, wer im nächsten Jahr von den heuer Abwesenden wiederkommt. zLesen SIe hier...... eine Rückschau auf die AMI in Bildern.Messefazit: Aussteller zufrieden„Unsere Aussteller sind mit der Publikumsresonanz, der Qualität der Besucher und den Geschäftsabschlüssen sehr zufrieden“, resümierte Messechef Wolfgang Marzin am letzten AMI-Messetag. VDIK-Präsident Volker Lange meinte: „Die AMI war das richtige Signal an Verbraucher und Industrie. Die Messe hat dazu beigetragen, den Stimmungsumschwung pro Auto zu verstärken.“ Laut Lange hätten Informationen rund um das Thema Abwrackprämie, umweltfreundliche Fahrzeuge und die umfangreichen Probefahrt-Angebote im Zentrum des Besucherinteresses gestanden. Die Aussteller- und Besucherumfragen bestätigen, dass die AMI in diesem Jahr vor allem kaufkräftige und kaufinteressierte Besucherzielgruppen erreicht hat, teilte die Messegesellschaft mit. Das Durchschnittsalter sei auf 34 Jahre gestiegen. Jeder zweite Besucher wolle sich in den nächsten 24 Monaten ein neues Fahrzeug anschaffen. Bernhard Maier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Deutschland GmbH, sagte: „Die AMI ist die zweitgrößte Automobilmesse in Deutschland und hat ihre Nische als Frühjahrsseismograph für die gesamte Branche gefunden. Und sie offeriert ein besonderes Angebot: anschauen, anfassen und vor allem auch mitmachen.“ Über 250.000 Gäste kamen auf das Leipziger Messegelände. Dabei konnte die AMI ihren internationalen Einzugsbereich erneut erweitern. „Der Anteil ausländischer Besucher, vor allem aus Polen und Tschechien, hat sich auf 11 Prozent erhöht“, so Projektdirektor Matthias Kober. Mit 11.979 Februar-Neuzulassungen und 15.988 Erstanmeldungen kumuliert schaffte Hyundai mit 229 Prozent Plus (Feb.) und 154 Prozent (Jan. und Feb.) die höchsten Zuwächse aller Marken auf dem deutschen Markt. In der Marken-Hitliste schoben sich die Koreaner auf Rang zehn, unter den Importfabrikaten erkämpfte man sich den vierten Rang. Als Ursache dafür macht Werner H. Frey, Geschäftsführer von Hyundai Motors Deutschland, neben dem Modellangebot das gut gefüllte Neuwagenlager aus: „Wir hatten schon Ende 2008 und mit einer großen Zusatzbestellung im Januar dafür gesorgt, dass die Verfügbarkeit in den ersten Monaten des Jahres gesichert ist.“ Zusätzlich wurden Interessenten mit der Aktion „Grüner wird’s nicht. Günstiger auch nicht“ über alle Aspekte der Umweltprämie informiert. Die Zulassungserwartungen 2009 hat Frey schon von 45.000 auf 50.000 erhöht. „Wir haben sehr viele Kunden, die sich ohne Prämie keinen Neuwagen gekauft hätten“, resümiert Frey und sieht die Eroberungskäufe bei weit über 50 Prozent. Das wird auch im Handel bestätigt. Händlerverbandssprecher Peter Schumann betonte: „90 Prozent der bei uns hereingenommenen Modelle sind derzeit Fremdmarken.“Die aktuelle Lage sieht Hyundai Deutschland-Chef Frey zuversichtlich: „Ich glaube nicht, dass ein großer Rückgang und Markteinbruch kommt. Weltweit laufen viele Konjunkturprogramme, die Umweltprämie in Deutschland hat einen tollen Effekt gebracht. Das wirkt auch nach draußen.“ Auch die Hyundai-Händler zeigen sich zuversichtlich. Peter Schumann: „Im Januar und Februar hat der Autoverkauf richtig Spaß gemacht. Die Ende 2008 vorgenommenen Tageszulassungen waren in kürzester Zeit verkauft. Wenn die Lieferbarkeit für unsere Modelle so bleibt, werden wir in diesem Jahr auch weiter viel Freude haben.“ Für die in Europa produzierten Hyundai befürchtet er keine Engpässe, sieht aber durch die Verlängerung der Prämienaktion bis Ende 2009 einen Trend zu mehr Preisverhandlungen bei den Kunden, „die jetzt nicht mehr unter Zeitdruck stehen.“ Insgesamt rechnet auch Schumann mit 900.000 bis eine Million Käufe auf Basis der Umweltprämie. Bernd DohrmannHyundai: Zuversicht 2009

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