Das Kopf-an-Kopf-Rennen der weltgrößten Autobauer Toyota und Volkswagen bleibt trotz des Abgasskandals bei den Wolfsburgern offen. Die Japaner peilen für 2015 und 2016 jeweils den Verkauf von 10,1 Millionen Autos an, während VW bislang 2015 die Marke von 10,14 Millionen Wagen aus dem Vorjahr wieder erreichen wollte. 2014 hatte Toyota den VW-Konzern noch hinter sich gelassen, in diesem Jahr aber zunächst geschwächelt. Nach dem Skandal um gefälschte Abgaswerte müssen jedoch die Wolfsburger um ihr Absatzziel fürchten.
Trotz des Skandals um manipulierte Abgaswerte bei rund elf Millionen VW-Fahrzeugen erwartet Toyota keinen spürbaren Absatzschub für seine Autos. Wenn das Unternehmen 2015 wie geplant 10,1 Millionen Autos seiner Marken Toyota, Daihatsu und Hino verkauft, wäre das sogar ein Prozent weniger als im Vorjahr. 2016 erwartet Toyota-Chef Akio Toyoda lediglich eine Stagnation, will die Autoproduktion aber um ein Prozent ausweiten.
Bei VW scheint sich die Ende September bekannt gewordene Abgasaffäre bereits auf die Verkaufszahlen auszuwirken. Von Januar bis November schlug der Konzern weltweit knapp 9,1 Millionen Fahrzeuge los und damit 1,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Darin sind auch die Verkäufe der Lkw-Bauer Scania und MAN enthalten. Bei der Kernmarke VW betrug das Minus im November sogar 2,4 Prozent - während der Gesamtmarkt um 8,9 Prozent zulegte.
In welchem Ausmaß der schrumpfende Absatz auf den Abgas-Skandal zurückgeht, lässt sich nur schwer abschätzen. In Deutschland bestellen Kunden ihren Neuwagen in der Regel beim Händler und warten dann mehrere Monate auf die Auslieferung, aber der Trend zeigt zumindest bei der VW-Kernmarke bereits nach unten. Auf das erste Halbjahr gesehen hatte VW Toyota als weltgrößter Autobauer noch abgelöst. (dpa)