Ausbau in Asien: VW will mit seinem malaysischen Partner DRB-Hicom den Automarkt im Südosten des Kontinents aufmischen. Über die seit Ende 2010 bestehende Kooperation im Werk Pekan hinaus werde eine Ausweitung der Zusammenarbeit geprüft, sagte ein Sprecher am Freitag. Die deutsche Online-Ausgabe des "Wall Street Journal" hatte darüber berichtet. "Noch ist aber nichts entschieden", stellten die Wolfsburger klar.
Europas größter Autobauer will in der Region vor allem weiteren Boden gegenüber der starken japanischen Konkurrenz gutmachen. Seine Nutzfahrzeug-Tochter hatte erst zu Wochenbeginn den Start einer Montagelinie in der indonesischen Hauptstadt Jakarta bekanntgegeben.
Im benachbarten Malaysia lässt VW seit Ende des vorigen Jahres den Passat aus zugelieferten Bausätzen fertigen. Auch eine Vollproduktion eigener Modelle in dem Land ist geplant. Welche dies genau sein werden, lässt das Unternehmen noch offen - unter anderem war bisher vom Jetta die Rede. "Die Partnerschaft mit DRB-Hicom ist sehr positiv angelaufen", hieß es. Nun werde ein möglicher Ausbau erwogen.
Gestärkt von Rekordgewinnen und einer prall gefüllten Kasse weitet der Konzern sein weltweites Netz derzeit stark aus. Bis zu acht neue Standorte sollen die Expansion des Branchenriesen bis 2018 vorantreiben. Spätestens dann will Volkswagen größter Autohersteller der Welt sein. Der Rivale Toyota, der 2011 mit massiven Folgen der Tsunami-Katastrophe zu kämpfen hatte, wurde im vergangenen Jahr schon überholt. Davor liegt nur noch der US-Konkurrent General Motors.
ASEAN-Staaten immer wichtiger
Neben China, Russland und Brasilien werden für VW ASEAN-Staaten wie Malaysia, Indonesien, die Philippinen und Thailand immer wichtiger. Im Dezember 2010 hatte Konzernvertriebschef Christian Klingler den Partnerschaftsvertrag mit DRB-Hicom unterzeichnet. "Die Erschließung des Marktpotenzials der ASEAN-Region hat in der langfristigen Wachstumsstrategie große Bedeutung", betonte er damals. DRB-Hicom unterhält in Malaysia einen großen Fertigungsverbund.
Auch Mercedes arbeitet mit dem Konzern zusammen - ebenso wie Suzuki, dessen Kooperation mit VW in einer schweren Krise steckt. Vor ihrer Einigung mit DRB-Hicom hatten die Wolfsburger jahrelang mit dem Hersteller Proton verhandelt. Dieser gehört inzwischen auch zu DRB.
In Nordafrika könnte VW bald ebenfalls mit einem Werk vertreten sein. In Algerien werden entsprechende Gespräche geführt - ein Beschluss ist aber auch hier noch nicht gefallen (wir berichteten). Auch der französische Autobauer Renault bringt sich in dem Land in Position. (dpa)