Die Überkapazitäten in Europas Autowerken schrumpfen. Im vergangenen Jahr lag die Auslastung der Fabriken laut Daten des Informationsdienstleisters Inovev bei 84 Prozent, drei Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Zwei Gründe spielen bei der positiven Entwicklung eine Rolle. Zum einen wuchs Europas Automarkt nach Jahren der Stagnation zuletzt wieder – 2016 etwa um sieben Prozent. Zum anderen wurden 2015 zwei große Fabriken geschlossen: Opels Astra-Werk in Bochum und die Mondeo-Fabrik von Ford im belgischen Genk. Darüber hinaus haben einige Hersteller ihre Kapazitäten durch die Stilllegung einzelner Fertigungslinien verringert.
Bei stabiler Neuwagen-Nachfrage dürfte die Überkapazität im laufenden Jahr weiter sinken. Auch, weil die nächste wichtige Werks-Neueröffnung erst 2018 ansteht, dann startet Jaguar Land Rover die Produktion im slowakischen Nitra. Die Experten rechnen für 2017 daher mit einer Auslastung von rund 86 Prozent. Das wäre dann für die Hersteller noch besser als der bisherige Rekordwert von 85 Prozent aus dem Jahr 2007. (Holger Holzer/SP-X)