Der Autobauer Audi testet im Stammwerk Ingolstadt die Ergänzung des klassischen Fließbands mit flexiblen Fertigungsinseln. Die Montage lasse sich damit flexibler und einfacher an Angebot und Nachfrage anpassen als am taktgebundenen Fließband mit starrer Abfolge - die Produktivität könnte um 20 Prozent steigen, sagte der Leiter des Pilotprojekts, Wolfgang Kern.
Die modulare Montage könnte ab 2025 bei der Vormontage eines neuen Fahrzeugprojekts in Serie gehen, sagte Planungsleiter Josef Weinzierl. In dem Pilotprojekt werden an verschiedenen Fertigungsinseln Türinnenverkleidungen je nach Kundenwunsch etwa mit Beleuchtungselementen oder Sonnenrollos montiert. Aufträge ohne Lichtpaket machen einen Bogen um die betreffende Station. Neue Produktvarianten lassen sich laut Audi schneller integrieren als am Fließband. Bei Unregelmäßigkeiten könne leichter und schneller reagiert werden. Häufen sich die Aufträge an einer Station, fahren Roboter das Produkt zur Station mit der kürzesten Wartezeit.
"Das Fließband wird es auch in Zukunft geben. Aber es wird speziell in den Vormontagen immer mehr an seine Grenzen stoßen", sagte Weinzierl. Die modulare Montage als Ergänzung "bringt uns ein großes Plus an Flexibilität". An den Montage-Inseln könnten auch Mitarbeiter mit körperlichen Einschränkungen eingesetzt werden, die nicht mehr am Fließband arbeiten könnten, so Kern.