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Absatz: Schwaches China-Geschäft lässt VW-Motor stottern

26.08.2015 11:03 Uhr
Angesichts der angespannten Lage in wichtigen Märkten wie China, Brasilien und Russland ist der Fahrzeugabsatz bei Volkswagen im Juli weiter zurückgegangen.
© Foto: Friso Gentsch/Volkswagen/dpa

Die schwächelnde Konjunktur in wichtigen Absatzmärkten heizt das Wettrennen zwischen Volkswagen und Toyota um den Titel des weltgrößten Autobauers an. Nach Jahren rasanten Wachstums werden die Wolfsburger nun ausgebremst. Vor allem das China-Geschäft lahmt.

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Von Ralf E. Krüger, dpa

Für Volkswagen wird das Ziel der Weltmarktführerschaft schwieriger zu erreichen. Nach Jahren der ungebremsten Rekordfahrt ist der Fahrzeugabsatz im Juli wegen der angespannten Lage in wichtigen Märkten wie China, Brasilien und Russland weiter zurückgegangen. Die sich abkühlende Konjunktur in China und teils dramatische Einbrüche auf anderen Märkten würgen derzeit den jahrelangen Absatz-Höhenflug ab, mit dem Volkswagen den Konkurrenten General Motors überholte und 2014 nah an den Weltmarktführer Toyota rückte.

Volkswagen erwirtschaftet große Anteile seines Umsatzes in Fernost – China ist der wichtigste Markt für den Konzern und vor allem für die Kernmarke VW-Pkw. Die gesamtwirtschaftliche Situation in China, Russland und Brasilien bleibe gespannt, so Konzernvertriebsvorstand Christian Klingler laut Mitteilung. Dem habe sich Volkswagen auch zu Beginn des zweiten Halbjahres nicht entziehen können.

"Die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten im Reich der Mitte sind vorbei", meinte am Mittwoch auch der Automobilspezialist der NordLB, Frank Schwope, der den VW-Konzern im Umbruch sieht und Änderungen in der Konzernstruktur vorhersagt. Er erwartet auch 2016 ein schwieriges Jahr für VW im China-Geschäft, meint aber: "Spätestens ab dem Jahr 2017 rechnen wir wieder mit steigenden Absatzzahlen für den Volkswagen-Konzern in China."

Konzernweit sanken die weltweiten Verkäufe nach einem bereits schwachen Vormonat um 3,7 Prozent auf 792.100, wie die Wolfsburger am Dienstag nach Börsenschluss mitteilten. Die Kernmarke VW lieferte im Juli 457.800 Autos aus und damit knapp sieben Prozent weniger als im Vorjahr. In den ersten sieben Monaten liegt der Konzernabsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent im Minus. Bei VW Pkw ergibt sich kumuliert ein Rückgang von 4,3 Prozent, bei der Tochter MAN sind es sogar über minus 13 Prozent. Die Premiummarke Audi, der Sportwagenbauer Porsche sowie die Töchter Seat, Skoda und Scania legten hingegen allesamt in den ersten sieben Monaten zu.

Die rückläufige Entwicklung des chinesischen Marktes traf Volkswagen als dortiger Marktführer besonders empfindlich. Bis Ende Juli lieferten die Wolfsburger nur knapp zwei Millionen Fahrzeuge in China aus und damit über fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Bei Volkswagen Pkw belief sich das Minus inklusive Hongkong auf fast acht Prozent.

Rückenwind aus Nordamerika und Europa

Zum Teil starken Rückenwind habe der es Zwölf-Marken-Konzerns aus Nordamerika und Europa verspürt, so Klingler. Auf dem Heimatmarkt Deutschland kauften mit 781.700 knapp sechs Prozent mehr Kunden einen VW-Neuwagen. In den USA stiegen die Auslieferungen um gut drei Prozent. Der Trend dürfte sich fortsetzen, so Klingler: "Auch für das zweite Halbjahr erwarten wir, dass die uneinheitliche Entwicklung der Märkte in den einzelnen Regionen ein bestimmender Faktor bleiben wird." (dpa)

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