Europas größter Autobauer VW muss nach Ansicht von Betriebsratschef Bernd Osterloh mehr im IT-Bereich investieren. "Wir müssen die Kräfte im Konzern bündeln, wenn wir nicht wollen, dass Google oder der chinesische Alibaba-Konzern irgendwann bei uns Autos bestellen, um sie mit ihren digitalen Systemen auszustatten", sagte Osterloh der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Ohne eigene Anstrengungen werde Volkswagen die Herausforderungen der zunehmenden Digitalisierung nicht meistern und wäre "auf einmal nur noch Hardware-Lieferant".
Das Geld werde aber auch in der Auto-Branche künftig immer stärker mit der Software verdient. "Wir müssen bei Techniken wie dem E-Antrieb ganz weit vorne sein, müssen aber gleichzeitig auch beim vernetzten Auto der Zukunft ganz vorne sein. Davon wird unser Unternehmenserfolg abhängen", sagte Osterloh. Die im Konzern vorhandenen Kompetenzen müssten dazu besser gebündelt werden.
Plänen des VW-Vorstands, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern, erteilte Osterloh eine klare Absage. "Da wird sich der Vorstand an uns die Zähne ausbeißen, Verlagerungen nach Polen oder Indien sind der falsche Weg", sagte er. Volkswagen habe die Verpflichtung, Mitarbeiter, deren Tätigkeiten von Computern oder Maschinen übernommen werden, weiter zu qualifizieren, damit sie höherwertige Arbeiten ausüben können. "Und wir werden zusätzliche Fachleute, absolute Spezialisten an Bord nehmen müssen." (dpa)