Daimler hat 2012 so viele Wagen verkauft wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte. Der Dax-Konzern lieferte von Januar bis Dezember rund 1,42 Millionen Fahrzeuge der Pkw-Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach aus, wie das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr 2011 ergibt sich ein Plus von 4,5 Prozent. Vorstandschef Dieter Zetsche zeigte sich mit den Zahlen "sehr zufrieden". Für das laufende Jahr peilt das Unternehmen ein weiteres Absatzplus an. Eine konkrete Prognose gab es aber nicht.
Getrübt wurde das gute Absatzergebnis aber von der Entwicklung in China. Dort fahren die Schwaben schon länger der Konkurrenz hinterher (wir berichteten). Auf dem florierenden Markt konnten die Stuttgarter zwar auch einen neuen Rekord verbuchen, doch der Zuwachs für 2012 mit 1,5 Prozent auf 196-211 Fahrzeuge der Kernmarke Mercedes-Benz fiel bescheiden aus – die Zuwächse bei BMW und Audi waren deutlich höher.
Zur Stärkung des Geschäfts auf dem wichtigsten Automarkt der Welt hatte der Konzern vor kurzem erst ein eigenes China-Ressort im Vorstand geschaffen. Angesichts schrumpfender Gewinne hatte Zetsche dem Autokonzern zudem ein milliardenschweres Sparprogramm verordnet. Bis zum Jahr 2020 wollen die Stuttgarter an BMW und Audi vorbeiziehen und zur Nummer eins im Oberklasse-Segment werden.
Rückenwind durch neue Modelle
Zetsche gab sich optimistisch für das laufende Jahr. Ein Grund dafür ist, dass die neue A-Klasse in immer mehr Ländern zu den Händlern kommt. Außerdem kommen die runderneuerten Versionen der E-Klasse und der S-Klasse in den nächsten Monaten auf den Markt. "Das alles wird uns in den kommenden Monaten weiter Rückenwind geben", wurde der Vorstandschef weiter zitiert.
Ein Zugpferd für die gute Entwicklung bei den Schwaben im Jahr 2012 war der sich schnell erholende amerikanische Markt. Hier verbuchten die Stuttgarter ein Plus von knapp zwölf Prozent und verkauften im vergangenen Jahr 274.134 Fahrzeuge. Gleichzeitig lösten die USA Deutschland als größten Markt für die Marke ab. Auf dem Heimatmarkt ging der Absatz um 0,4 Prozent auf 261.084 Fahrzeuge zurück. Der Verkäufe in Westeuropa hingegen stagnierten angesichts der Staatsschuldenkrise. In Westeuropa legte der Absatz nur minimal um 0,6 Prozent auf 554.797 Fahrzeuge zu.
Smart-Absatz im Plus
Vom Kleinwagen Smart wurden im vergangenen Jahr 103.738 Fahrzeuge verkauft – ein Zuwachs von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit seien die Erwartungen übertroffen worden, sagte Zetsche weiter. (dpa)