Wegen des VW-Abgas-Skandals könnte sich der geplante Börsengang des Auto- und Industriezulieferers Schaeffler um einige Tage verzögern. Ursprünglich sollte die Aktie am kommenden Montag erstmals gelistet werden. Ob es tatsächlich zu einer Verschiebung des Termins komme, hänge von der Dauer und dem Ausgang der derzeit geführten Investorengespräche ab, berichteten gut informierte Kreise am Dienstag.
"Das Problem ist, dass sich potenzielle Investoren anderen Themen zugewandt haben", sagte ein Insider und verwies dabei auf die Affäre um gefälschte Diesel-Abgaswerte bei Volkswagen. Diese hatte nicht nur die Werte von Autobauern, sondern auch die Aktienkurse einiger Autozulieferer einbrechen lassen. "Die VW-Geschichte belastet den Börsengang", hieß es.
Wegen der noch laufenden Gespräche mit Investoren werde sich voraussichtlich bereits die Veröffentlichung der Preisspanne um einige Tage verzögern. Sollte das der Fall sein, könnte dies auch Auswirkungen auf den Zeitpunkt des Börsengangs haben. Bis jetzt stehe der Termin aber noch.
Der hoch verschuldete Autozulieferer Schaeffler will mit dem Verkauf von 25 Prozent der Anteile einen Teil seiner Milliardenschulden abbauen. Die Nettoerlöse aus dem Börsengang werden auf rund drei Milliarden Euro geschätzt. Die 166 Millionen Vorzugsaktien - rund 100 Millionen davon aus dem Besitz der Familie Schaeffler - sollen zunächst Versicherungen sowie Aktien- und Pensionsfonds angeboten werden. Später sollen auch Privatanleger Schaeffler-Aktien kaufen können. (dpa)