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Abgas-Manipulationen: Neue Vorwürfe gegen Opel

12.05.2016 14:49 Uhr
Abgas-Manipulationen: Neue Vorwürfe gegen Opel
Beim 1,6-Liter-Zafira von Opel soll eine Software die Reinigung der Abgase bei hohen Drehzahlen oder einem Tempo oberhalb von 145 km/h abschalten.
© Foto: Opel

Bei VW hat der Abgas-Skandal begonnen - und bisher ist VW der einzige Hersteller in Deutschland, der Manipulationen eingeräumt hat. In Asien war Mitsubishi geständig. Nun ist wieder Opel im Visier.

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Der Autobauer Opel soll die Abgaswerte seines Diesel-Modells Zafira 1.6 mit bislang unbekannten Abschalteinrichtungen manipuliert haben. Das berichten die Deutsche Umwelthilfe (DUH), das ARD-Magazin "Monitor" und der "Spiegel". Demnach soll eine Software die Abgasreinigung bei hohen Drehzahlen oder einem Tempo oberhalb von 145 Kilometern pro Stunde abschalten. Opel wies dies zurück. Auch bei niedrigem Luftdruck - also in Höhenlagen - werde die Reinigung der Abgase gestoppt, heißt es in den Berichten. Dies sei durch das Auslesen der geheimen Motorsteuerung sowie durch Tests auf Prüfständen und auf der Straße nachgewiesen worden.

Opel betonte, man habe keine Software eingesetzt, die feststellt, ob ein Auto einem Abgastest unterzogen wird. Das Unternehmen bekräftigte am Donnerstag in Rüsselsheim ein mehrfach wiederholtes Statement. Zu den weitergehenden Vorwürfen blieb Opel zurückhaltend. So könnten die Ergebnisse nicht bewertet werden, weil Methoden und Protokolle der Testaktivitäten nicht zur Verfügung gestellt worden seien, teilte die General-Motors-Tochter mit. Aufgrund eigener und unabhängiger Messungen glaube man aber nicht, dass die kritisierten Werte objektiv und wissenschaftlich fundiert seien.

Die Abschaltung soll den Berichten zufolge auch innerhalb des sogenannten Thermofensters geschehen, das bei den Untersuchungen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) bei vielen Modellen festgestellt worden war. Opel hatte gegenüber den Behörden eingeräumt, dass die Abgasreinigung beim Zafira nur bei Außentemperaturen zwischen 20 und 30 Grad im vollen Umfang arbeitet. Wie andere Hersteller hatte sich Opel dabei auf den von der EU akzeptierten Bauteilschutz berufen.

Auffällige Abgaswerte bei einigen Herstellern

Frühere Vorwürfe der DUH wegen angeblich erhöhter Abgaswerte hatte das Unternehmen stets zurückgewiesen. Bisher hat in Deutschland einzig der Rivale Volkswagen im September 2015 gezielte Manipulationen bei Dieselfahrzeugen eingeräumt und damit den Abgas-Skandal ausgelöst. Auch bei anderen Herstellern waren seither auffällige Abgaswerte festgestellt worden - sie betonten aber stets, das geschehe innerhalb der geltenden Regeln.

Die DUH geht bei Opel nun davon aus, dass die Fahrzeuge offenbar gezielt so gebaut wurden, dass sie nur in Ausnahmefällen sauber erscheinen, kritisierte Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch. "Das Bundesverkehrsministerium hat in den letzten Monaten aktiv weggeschaut. Es wurde eben nicht nachgeprüft, ob tatsächlich Abschalteinrichtungen, die eindeutig verboten sind, zusätzlich zu den Temperaturabschaltungen verbaut sind", sagte er.

Eine unzulässige Abschalteinrichtung hatte das KBA unter 53 untersuchten Modellen nur bei Volkswagen entdeckt. Der Opel Zafira war allerdings im Fahrbetrieb mit stark überhöhten Stickoxidwerten aufgefallen. Der Hersteller will die betroffenen Autos ab Juni in einer Serviceaktion neu einstellen. Das Bundesverkehrsministerium erklärte am Donnerstag, dass die neuerlichen Vorwürfe vom KBA überprüft würden und dafür detaillierte Unterlagen über die neuen Tests willkommen seien.

Greenpeace forderte Rücktritt von Dobrindt

Die Umweltorganisation Greenpeace forderte den Rücktritt von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). "Wenn Dobrindts jüngster Untersuchungsbericht sogar massive Schummeleien bei Opel übersieht, dann ist seine gesamte Aufklärungsarbeit der vergangenen sieben Monate wertlos. Dobrindt muss jetzt Platz machen für einen Verkehrsminister, der diesen Skandal tatsächlich aufklärt", verlangte Greenpeace-Sprecher Tobias Riedl. (dpa)

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KOMMENTARE


JS

12.05.2016 - 20:50 Uhr

Man kann die Berufung von Opel auf den Bauteilschutz bei der Abgasreinigung (die ja bei Opel wohl nur zwischen 20 und 30 Grad und bis 850 m über dem Meeresspiegel funktioniert ) auch so interpretieren: Opel ist technologisch so inkompetent und nicht wettbewerbsfähig daß sie keine Zeitgemäße und auch vorgeschriebene Abgasreinigung hinbekommen ohne einen Motorschaden zu riskieren. Vielleicht sollten sie dann besser gar keine Verbrennungsmotoren mehr bauen. Aber Opel hat ja auch schon bei der Einführung des Katalysators mit seinen "Euronorm"-Motoren gezeigt daß Umweltschutz bei Opel ganz klein geschrieben wird.


Michael Kühn

13.05.2016 - 06:02 Uhr

1.) Hahaha, ist das nicht lustig, wenn ausgerechnet die GM-Tochter OPEL auch unliebsam auffällt ??? - Und die USA erdreißte sich, ein "böses Faß" gegenüber VW zu öffnen ??? - (Ein Schelm, wer hier Vorsatz erkennt; z.B. TTIP, wie die USA es gerne hätte...) - 2.) Der "werte Herr" Dobrindt hatte nach meiner Meinung noch nie "einen blassen Schimmer von einer AHNUNG". Ich freue mich über nun auch einmal über die Worte von GREENPEACE, obwohl ich in der Vergangenheit dieser Organisation stets mit Vorbehalt begenete. (Aber nicht nur Dobrindt, sondern auch Diverse "Inkompetenzbolzen" vor ihm haben schlicht VERSAGT . (Etwaige Namen muß ich doch nicht wirklich nennen, oder ?) Mit einem ganz speziellen Gruß an sämtliche "TTIP-Fans". MK


Aschmu

13.05.2016 - 11:07 Uhr

Fakt ist: Opel hat keine illegale Deveat Device benutz. Punkt . Komma. Aus.Natürlich vermute ich, dass auch die sich in den Thermofenstern soweit bewegen, wie es eben legal ist. Hier gibt es (leider) seitens der Gesetzgeber keine klare Richtlinie. Machen aber allem Anschein nach alle so. JEDER weiß, dass bei der Einführung des geregelten 3 Wege Kats 1991 dieser erst dann arbeitete, sobald er Temperatur hatte! ( ErinnertIhr euch vor OBD Zeiten? Schlauch hinten rein, Motor 20 min. laufen lassen, Abgaswert wurde besser.... aber das nur nebenbei ) Und der Kommentar von JE erübrigt sich jeder Grundlage. Hauptsache einfach nur "dumm" gequatscht


ahelm

13.05.2016 - 11:16 Uhr

wie dumm sind Hersteller eigentlich, da zieht sich OPEL mühsam aus einer Fastpleite und kommt doch tatsächlich wieder einigermaßen auf die Beine und dann sowas!!! Ein neuerliche Rezession im Unternehmen läßt die schwarze Null wieder in die Ferne rücken und der Stuhl von Herrn Neumann wackelt schneller als gedacht. Schade !


William Helfer

13.05.2016 - 11:36 Uhr

Gibt es denn in Deutschland nicht andere und viel wichtigere Probleme zu lösen?Nehmt doch den Diesel PKW vom Markt und damit ist das Problem in ein paar Jahren für alle Zeiten gelöst!


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