BMW fährt den Rivalen von Daimler und Audi mit Vollgas davon. Auch im zweiten Quartal des Jahres verbuchte der Münchner Autobauer Rekorde bei Umsatz, Gewinn und Absatz. "Das erste Halbjahr war das bislang beste in der Unternehmensgeschichte", sagte Konzernchef Norbert Reithofer am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen in München. Dank der ungebrochenen Nachfrage nach teuren und großen Autos verdiente BMW zwischen April und Juni unter dem Strich rund 1,8 Milliarden Euro – mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr.
Der Umsatz kletterte um mehr als 16 Prozent auf 17,89 Milliarden Euro. "Wir sind auf einem guten Weg, auch 2011 der weltweit führende Premiumhersteller zu bleiben", sagte Reithofer. Das hohe Tempo der ersten Jahreshälfte wird sich in den kommenden Monaten allerdings nicht halten lassen, die zuletzt hohe Dynamik dürfte nachlassen.
Anstehende Modellwechsel wie beim BMW 1er werden zudem den Absatz drücken und Geld kosten – rund 500 Millionen Euro in den kommenden Monaten für neue Maschinen, Werbung und Preisnachlässe für die auslaufenden Fahrzeuggenerationen. Doch auch die Schuldenkrise in den USA und Europa lässt Reithofer vorsichtig auf die Euphoriebremse treten. "Die globalen Risiken für einen weiteren Aufschwung nehmen tendenziell eher zu als ab", sagte der Vorstandschef.
"Zu lange Lieferzeiten"
Dennoch: BMW kommt mit der Produktion kaum nach. Die Auslastung der Fabriken betrage derzeit 102 Prozent, sagte Reithofer. "Unsere Werke laufen derzeit voll am Anschlag." Die Kunden bekommen das bei den deutlich verlängerten Lieferzeiten zu spüren. "Aus unserer Sicht zu lange Lieferzeiten." Allerdings sei BMW ein Premiumhersteller – "und Premiumhersteller sollten immer ein Auto weniger produzieren als sie verkaufen können". Um im Sommer trotz Urlaub die Produktion zu sichern, werde BMW verstärkt auf Leiharbeit setzen. In welcher Größenordnung, wollte Reithofer allerdings nicht sagen.