Der Autozulieferer Grammer senkt nach der teuren Übernahme durch das chinesische Unternehmen Jifeng und einem schwachen Autosommer sein Umsatzziel - um mindestens 50 Millionen Euro. Bislang war der Konzern von einem Umsatz von 1,85 Milliarden Euro im laufenden Geschäftsjahr ausgegangen. Grund für die gesenkte Prognose sei ein schwacher Autoabsatz im dritten Quartal vor allem auf dem europäischen Markt, teilte Grammer am Montag mit.
Der hatte das operative Ergebnis (Ebit) zwischen Januar und September Konzernangaben zufolge um 1,6 Millionen auf rund 57 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gedrückt. Für das Gesamtjahr erwartet Grammer nun ein Ergebnis von deutlich unter 66,5 Millionen Euro - dem Ergebnis des Vorjahres.
Grammer selbst ist seit August zu 84 Prozent im Besitz des chinesischen Autozulieferers Ningbo Jifeng. Die hohen Transaktionskosten dieses Geschäfts sowie die Folgekosten, die durch den angekündigten Rücktritt des gesamten Konzernvorstands anfielen, belasteten den Konzern ebenfalls, hieß es.
Ende September hatten Vorstandschef Hartmut Müller, Finanzvorstand Gérard Cordonnier sowie Technikchef Manfred Pretscher ihren Rücktritt angekündigt. Mitglieder des Aufsichtsrats hatten individuelle Gründe für diesen Schritt angeführt. (dpa)